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österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien

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ung der einzelnen ’ Design-Räume‘ vollziehen und sich verschiedene ’ Kontroll-<br />

Beziehungen‘ zwischen ’ unteren‘ und ’ oberen‘ Niveaus herausbilden können.<br />

Ein kurzer Blick auf die Tabelle 2 sollte genügen, daß sich alle ’ Bausteine<br />

des Neuen‘ innerhalb einer solchen komplexen Mehr Ebenen-Konfiguration befinden.<br />

Vom genetischen Code, von der ’ Sprache des Gehirns‘, von der Sprache<br />

der Menschen oder von Regelsystemen bis hin zur Welt der Maschinen oder<br />

der Organisationsformen hat man es mit Baustein-Arrangements zu tun, die<br />

sowohl innerhalb einer einzelnen Ebene nach mehreren Dimensionen beschreibbar<br />

als auch auf zumindest zwei unterschiedlichen Ebenen angesiedelt werden<br />

können.<br />

Solche multi-dimensionalen und auf mehreren Ebenen verorteten ’ Design-<br />

Räume‘ können ihrerseits auch ’ dynamisch‘ betrachtet werden, indem nach charakteristischen<br />

’ Bewegungen‘ und ’ Veränderungen‘ im Zeitablauf innerhalb oder<br />

zwischen einzelnen Ebenen gesucht wird. Beliebige ’ Neuheiten‘ ’ bewegen‘ sich<br />

in der Zeit innerhalb solcher Design-Räume und entwickeln, um in ein Bild bei<br />

Humberto R. Maturana einzuschwenken, so etwas wie eine jeweils eigenständige<br />

” Drift“. 34 Diese Bewegungen erfolgen in der Regel nach einem einfachen<br />

schrittweisen oder rekursiven Grundschema: Bestimmte Veränderungen werden<br />

immer wieder und immer wieder wiederholt, bis sie zu einem ausgezeichneten<br />

Zustand vorstoßen, an dem diese Operationen nur noch diesen speziellen<br />

Zustand reproduzieren. 35<br />

Und demgemäß ruht ein weiterer Baustein im ’ konzeptionellen Rahmen‘<br />

<strong>für</strong> das Neue in der ’ rekursiven Organisation‘, mit der sich solche Bewegungen<br />

innerhalb von Design-Räumen vollziehen. Die zentrale Komponente dieser<br />

rekursiven Organisation wird durch eine distinkte Menge an rekursiven Operatoren<br />

markiert, welche verschiedene ’ Generatoren‘ <strong>für</strong> die Transformationen<br />

innerhalb solcher Design-Räume umfassen. Dazu zählen in einer typischen Variation<br />

beziehungsweise Rekombination zu einer Liste bei Douglas R. Hofstadter<br />

36 die folgenden Operatoren aus der Tabelle 3.<br />

Eine der Merkwürdigkeiten oder der ’ seltsamen Attraktivitäten‘ des soeben<br />

tabellarisch vorgestellten Rekombinations-Rahmens liegt unter anderem darin,<br />

daß drei an sich unterschiedliche ’ Mechanismen‘ in der Entstehung des Neuen<br />

im Rahmen der Genetik, der Mathematik und der Logik völlig zwanglos in die<br />

neue Sprache der ’ Rekombinations-Operatoren‘ übersetzt werden können.<br />

So setzt sich der Code der RNA aus ’ Triplets‘ der vier Basen-Bausteinen<br />

34 Über den Begriff der ” Drift“ vgl. Maturana u. Varela, Baum, wie Anm. 17.<br />

35 Solche ’ ausgezeichneten Zustände‘ oder ’ Eigen-Zustände‘ dynamischer Systeme lassen sich<br />

in einer Systematik von John L. Casti in die folgenden Hauptgruppen einteilen: in Fix-Punkte,<br />

in Grenzzyklen, in ’ seltsame Attraktoren‘ und in quasi-periodische Bahnen, vgl. John L. Casti,<br />

Reality Rules, Bd. 2, New York 1992, 344.<br />

36 Douglas R. Hofstadter, Fluid Concepts and Creative Analogies. Computer Models of the<br />

Fundamental Mechanisms of Thought, New York 1995, 77.<br />

ÖZG 11.2000.1 99

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