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österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien

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Analyse-Feld III: Schlüsselfaktoren <strong>für</strong> die ’ Transformatoren‘ des Neuen<br />

Mit dem Feld III wechselt die bisherige Betrachtungsweise von einer exter-<br />

’<br />

nen‘ in eine interne‘ Perspektive: Es geht um die Abfolgen, Sequenzen, Stufen,<br />

’<br />

Transformationen, Veränderungen, welche die Entstehung des Neuen aus dem<br />

Blick ihrer jeweiligen unmittelbaren Umgebungen‘ heraus untersuchen.<br />

’<br />

Zur Verdeutlichung der speziellen Perspektive im Feld III sei das Beispiel<br />

der wissenschaftlichen Revolutionen und Durchbrüche herangezogen. Worin<br />

unterscheiden sich Feld I-Zugänge, beispielsweise der Approach bei den beiden<br />

Hollingsworths, von einer Feld III-Analyse Nun, der Fokus im Feld III<br />

richtet sich von seinen zentralen Forschungsfragen her auf die wissenschaftlichen<br />

Revolutionäre‘ und Durchbrecher‘ in der Phase ihrer Revolutionen und<br />

’ ’<br />

Durchbrüche: einerseits auf den Theoretiker, die Methodikerin, den Konstrukteur<br />

oder unter Umständen auch auf die Kleingruppe, welche diese spektakulär<br />

neuwertige Theorie, Methode oder jenes radikale Konstrukt geschaffen haben;<br />

und andererseits auf die Orte und die Zeiten, in denen dieser Wechsel von<br />

’ alt‘ zu neu‘ passierte. Es geht somit nicht um die gesamte Geschichte dieser<br />

’<br />

Personen, sondern vielmehr um jene distinkten Kompetenzen‘ und jene fei-<br />

’ ’<br />

nen Veränderungen‘, die sich während und im Vollzug der Schaffung des Neuen<br />

ereignet haben. Eine zentrale Forschungsfrage könnte daher lauten, welche<br />

Schlüsselfaktoren und Schlüsselkompetenzen einzelne Personen oder Umgebungen<br />

aufweisen müssen, um eine konkrete innovative oder kreative Leistung im<br />

Wissenschaftsbereich erfolgreich durchzuführen und zu Ende zu bringen.<br />

An dieser Stelle sei aber gleich hinzugefügt, daß diese Umgebungen‘ oder<br />

’<br />

die Transformatoren‘ mittlerweile nicht mehr einzig und allein auf menschliche<br />

’<br />

Individuen oder Gruppen beschränkt bleiben. Environments‘ <strong>für</strong> das Neue wer-<br />

’<br />

den seit den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts zunehmend auch<br />

in den Bereichen der Artificial Intelligence, 64 des Artificial Life, 65 oder im Bereich<br />

intelligenter Maschinen‘<br />

’ 66 geschaffen, in denen sich in verstärktem Maße<br />

’ Lern- und Adaptionsprozesse‘ ereignen und damit Neues entsteht. Denn wo<br />

das Lernen in sein Recht tritt, da ist in der Regel das Neue mit im Spiel.<br />

Innerhalb des konkreten Feldes III stehen daher jene detaillierten Folge-<br />

’<br />

oder Sequenz-Analysen‘ am Programm, wie von einzelnen Umgebungen‘ – Per-<br />

’ ’<br />

sonen, Computer, artifizielle Lebewesen, Roboter u. a. – eine bestehende An-<br />

’<br />

fangskonstellation‘ in etwas Neues‘ transformiert wird. Auf den ersten Blick<br />

’<br />

64 Vgl. als Einblick Edward A. Feigenbaum u. Julian Feldman, Hg., Computers and Thought,<br />

Menlo Park 1995.<br />

65 Vgl. dazu lediglich Chris G. Langton, Hg., Artificial Life, Redwood City 1989; ders. u. a.,<br />

Hg., Artificial Life II, Redwood City 1992 sowie ders., Hg., Artificial Life III, Redwood City<br />

1994.<br />

66 Vgl. Ray Kurzweil, Homo S piens. Leben im 21. Jahrhundert – Was bleibt vom Menschen<br />

, Köln 1999.<br />

116 ÖZG 11.2000.1

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