österreichische zeitschrift für ... - Universität Wien
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Aber damit wäre, selbst wenn man diese Schlüsselfaktoren‘ generalisierte<br />
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und sie <strong>für</strong> beliebige Environments‘ gestaltete, noch keine interne Perspekti-<br />
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ve‘ erreicht, sondern der externe Blick‘ auf seine größtmögliche Weite gebracht.<br />
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Diese Schlüsselfaktoren können als konstitutiv <strong>für</strong> ein hohes Innovations- oder<br />
Kreativitätspotential <strong>für</strong> Personen oder kleine Teams genommen werden. Am<br />
ehesten ließe sich behaupten, daß damit eine hohe Wahrscheinlichkeit da<strong>für</strong><br />
verbunden ist, neue Elemente innerhalb eines bestimmten Bereiches erfolgreich<br />
’ generieren‘ zu können. Auf diese Weise kann zudem ein direkter und unmittelbarer<br />
Zusammenhang zwischen den externen Schlüsselfaktoren aus dem Bereich<br />
I und den weiterhin vorzustellenden internen Schlüsselfaktoren <strong>für</strong> die<br />
Umgebungen im Bereich III hergestellt werden. Aber <strong>für</strong> die konkreten Forschungsfragen<br />
und Probleme, welche Umgebungs-Faktoren‘ während und in<br />
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und durch die Erschaffung von Neuem‘ konstitutiv werden, vermögen diese<br />
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’ Potential-Größen‘ allerdings kein substantielles Schlaglicht zu werfen. Als Leit-<br />
Motiv <strong>für</strong> eine solche interne‘ Umgebungs-Perspektive mag die nachstehende<br />
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Äußerung Hofstadters bemüht werden, der die folgenden Bestimmungsstücke‘<br />
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<strong>für</strong> eine interne‘ Umgebungs-Theorie der Entstehung des Neuen versammelt.<br />
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Full-scale creativity consists in having a keen sense for what is interesting, following<br />
it recursively, applying it at the meta-level, and modifying it accordingly. 69<br />
In weiterer Folge werden nun die Bestimmungsstücke aus dem Hofstadter-Zitat<br />
sequentiell herangezogen und zu Schlüsselfaktoren <strong>für</strong> Umgebungen transformiert,<br />
in denen unmittelbar Neues erzeugt wird. Denn mit diesen Grundfestsetzungen<br />
wird auf ein Insgesamt an drei Bereichen verwiesen, welche ein ’ kreativer<br />
Akteur‘ – Personen, Computer, artifizielles Lebewesen, ’ intelligente Maschinen‘<br />
– zu erfüllen hat. Am Beispielfall der ’ wissenschaftlichen Kreativität‘ von Personen<br />
lassen sich diese Schlüsselfaktoren folgendermaßen konkretisieren. Um mit<br />
dem ersten Punkt zu beginnen, nämlich einem ’ keen sense for what is interesting‘,<br />
so bedeutet dieser zunächst das Verfügen von ’ kognitiven Orientierungs-<br />
Mustern‘ oder von ’ kognitiven Karten‘ 70 über szientifische Räume 71 . Solche<br />
69 Hofstadter, Fluid Concepts, wie Anm. 36, 313.<br />
70 Zu diesem Konzept vgl. ursprünglich Edward C. Tolman, Cognitive Maps in Rats and<br />
Man, in: Psychological Review 55 (1948), 189–208 sowie überblicksartig Roger M. Downs<br />
u. David Stea, Kognitive Karten. Die Welt in unseren Köpfen, New York u. a. 1982. Solche<br />
’ kognitiven Karten‘ lassen sich aber leicht auf Bereiche wie kognitive Räume‘ ausdehnen.<br />
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Demnach läßt sich als Ausgangspunkt jede Top-Level-Skizze‘, d. h. jedes sprachliche oder<br />
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grafische Konstrukt auf wenigen Seiten eines größeren Werkes – z. B. eines Buches – als<br />
’ Proto-Version‘ einer kognitiven Karte‘ qualifizieren. Von einem solchen Grundverständnis<br />
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aus führen sehr rasch die Wege in subtilere Formen des kognitiven Kartografierens‘ im ko-<br />
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gnitiven Bereich. Zu einer besonders interessanten Karte‘ vgl. u. a. Douglas R. Hofstadter,<br />
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Gödel, Escher, Bach. An Eternal Golden Braid, 4. Aufl., Harmondsworth 1982, 370.<br />
71 Zum Begriff von intellektuellen‘ oder kognitiven Räumen‘, vgl. Steven Shapin u. Simon<br />
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