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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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o<strong>der</strong> weniger e<strong>in</strong>e Antwort auf die Frage, wodurch <strong>der</strong> Spracherwerb <strong>in</strong> Intensivklassen<br />

geför<strong>der</strong>t wird. Zum e<strong>in</strong>en trägt die zuvor beschriebene freundliche Lernatmosphäre<br />

sicherlich dazu bei, dass <strong>der</strong> Spracherwerb vorangetrieben wird, da sie neuen<br />

Schüler/<strong>in</strong>nen die Angst nimmt, Fehler zu machen und sie somit auch dazu ermutigt,<br />

sich zu beteiligen. Des Weiteren wird <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Muttersprache <strong>in</strong> Intensivklassen<br />

befürwortet, auch wenn es ke<strong>in</strong>en obligatorischen muttersprachlichen Unterricht gibt.<br />

Es wird viel mit dem Wörterbuch gearbeitet, <strong>in</strong>dem teilweise die Wörter <strong>in</strong> den<br />

verschiedenen Sprachen verglichen und anschließend Geme<strong>in</strong>samkeiten und<br />

Unterschiede herausgearbeitet werden. Ferner kommunizieren die Schüler/<strong>in</strong>nen von<br />

Zeit zu Zeit – sofern möglich – <strong>in</strong> ihren Muttersprachen, was wichtig ist, um die<br />

Sachverhalte auf beiden Sprachen zu verstehen und zu ver<strong>in</strong>nerlichen. Wie viel die<br />

Lehrpersonen jedoch mit den Jugendlichen <strong>in</strong> ihren Muttersprachen kommunizieren,<br />

hängt von den jeweiligen Sprachkenntnissen <strong>der</strong> Lehrenden ab und kann somit von<br />

Schüler/<strong>in</strong> zu Schüler/<strong>in</strong> sehr unterschiedlich se<strong>in</strong>.<br />

Die dritte Kategorie dreht sich um die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lehrer/<strong>in</strong>nen von<br />

Intensivklassen und hat nicht direkt etwas mit <strong>der</strong> Fragestellung zu tun. Dennoch<br />

kristallisierte sich dieses Phänomen im Laufe <strong>der</strong> Auswertung deutlich heraus und<br />

konnte somit nicht unberücksichtigt bleiben. Beson<strong>der</strong>s fiel auf, dass die wenigsten<br />

Lehrkräfte, die <strong>in</strong> Intensivklassen e<strong>in</strong>gesetzt werden, dafür vorbereitet, geschweige denn<br />

ausgebildet werden. Dies führt zu Überfor<strong>der</strong>ung und Frustration, möglicherweise sogar<br />

zu e<strong>in</strong>er größeren Zahl an Son<strong>der</strong>schulüberweisungen. Es hat sich jedoch auch gezeigt,<br />

dass man sich als Lehrkraft <strong>in</strong> diese Aufgabe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>arbeiten und auch ohne spezifische<br />

Qualifikation guten Unterricht gestalten kann. Dies beantwortet die Frage, wie <strong>in</strong><br />

Intensivklassen didaktisch gearbeitet und wie mit <strong>der</strong> kulturellen, sowie alters- und<br />

leistungsbezogenen Heterogenität umgegangen wird. Die heterogene Schülerschaft<br />

macht e<strong>in</strong>e Differenzierung unumgänglich, die meistens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Klasse<br />

<strong>in</strong> zwei o<strong>der</strong> mehrere Gruppen umgesetzt wird, welche wie<strong>der</strong>um unterschiedliche<br />

Aufgaben und Arbeitsblätter erhalten. Dies führt jedoch zeitlich auch zu e<strong>in</strong>er<br />

Verdopplung o<strong>der</strong> Verdreifachung <strong>der</strong> Unterrichtsvorbereitung und <strong>der</strong><br />

Materialbeschaffung. Außerdem muss das Material immer wie<strong>der</strong> neu an den<br />

Leistungsstand und die Fehlerbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Gruppe angepasst werden, da diese<br />

von Muttersprache zu Muttersprache unterschiedlich s<strong>in</strong>d. Dies alles bedeutet e<strong>in</strong>en<br />

enormen Zeitaufwand für die Lehrer/<strong>in</strong>nen, beson<strong>der</strong>s für diejenigen, die sich erst noch<br />

e<strong>in</strong>arbeiten müssen.<br />

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