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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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mitschw<strong>in</strong>gende Bedeutungsvariation. So hat zum Beispiel <strong>der</strong> Satz ‚Was machst du<br />

denn da?’ e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Bedeutung als ‚Was machst du da?’ (B. & H. Günther, 2007).<br />

Wie wahrsche<strong>in</strong>lich <strong>in</strong> manch an<strong>der</strong>en Sprachen auch, gibt es im Deutschen teilweise<br />

recht große Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Die<br />

gesprochene Sprache ist schneller, authentischer, aktueller, anschaulicher und e<strong>in</strong>facher<br />

im Satzbau. Die Schriftsprache ist eher abstrakt, norm- und formorientiert. Im<br />

Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Kulturen ist Vieles im Deutschen def<strong>in</strong>iert und geregelt. So gibt<br />

es zum Beispiel e<strong>in</strong>e Reihe von unterschiedlichen Textsorten, wie Kle<strong>in</strong>anzeigen,<br />

Todesanzeigen o<strong>der</strong> Hochzeitsankündigungen, Werbeplakate, Präsentationen im<br />

Fernsehen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>reime, Gedichte, Rätsel und Geschichten. Für manchen Deutsch-als-<br />

Zweitsprachen-Lerner mag diese Fülle an Textgattungen sehr verwirrend und damit<br />

unverständlich se<strong>in</strong> (B. & H. Günther, 2007).<br />

Im folgenden Abschnitt soll es um die Fehlerschwerpunkte von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen gehen, die Deutsch als Zweitsprache erlernen.<br />

3.4.2 Fehlerschwerpunkte zugewan<strong>der</strong>ter K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlicher<br />

E<strong>in</strong>e grundsätzliche Schwierigkeit für zugewan<strong>der</strong>te K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche besteht<br />

dar<strong>in</strong>, dass die Sprache <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> im Laufe <strong>der</strong> Schulzeit immer abstrakter wird und<br />

sich immer weiter von den Gesetzmäßigkeiten <strong>der</strong> alltäglichen Sprache entfernt. Somit<br />

müssen diese Schüler/<strong>in</strong>nen quasi zwei Sprachen lernen: e<strong>in</strong>e, um <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> adäquat<br />

kommunizieren zu können und e<strong>in</strong>e, um sich <strong>in</strong> ihrer Freizeit unterhalten zu können.<br />

Das Deutsch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> weist die Gesetzmäßigkeiten e<strong>in</strong>er formalisierten<br />

Fachsprache auf. Auch wenn sich die Kommunikation mündlich vollzieht, ist das<br />

Deutsch geprägt von konzeptionellen Merkmalen <strong>der</strong> Schriftsprache. In <strong>der</strong> alltäglichen<br />

Kommunikation überwiegen dagegen die assoziativen, konkreten, bedeutungsvollen<br />

und illustrativen Elemente (Gogol<strong>in</strong>, Neumann & Roth, 2003, S. 51).<br />

Es ist schwierig konkrete Fehlerschwerpunkte von Zugewan<strong>der</strong>ten festzustellen, bzw.<br />

zu benennen, da diese immer mit <strong>der</strong> Erstsprache zusammenhängen. Exemplarisch<br />

möchte ich nun e<strong>in</strong>ige Probleme türkischer Muttersprachler/<strong>in</strong>nen nennen, da diese<br />

bekanntlich die größte Gruppe <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong><br />

Deutschland stellen. Beim schriftlichen Sprachgebrauch bestehen bei ihnen Probleme<br />

oft, deutlich häufiger als bei deutschen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen ohne<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, im Gebrauch von Konjunktionen, Präpositionen, Pronomen,<br />

sowie bei <strong>der</strong> Artikelverwendung. Des weiteren bergen kurze Wörter und Endungen<br />

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