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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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dagegen alle Bildungsstufen und –möglichkeiten vorgesehen, bzw. bedacht, vom<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten bis <strong>zur</strong> Hochschule. Für sie galt <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same Schulbesuch mit<br />

deutschen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n als unbed<strong>in</strong>gt erstrebenswert um e<strong>in</strong>e möglichst reibungslose<br />

Fortsetzung ihrer Bildungskarriere zu ermöglichen. Des weiteren gab es für sie e<strong>in</strong>e<br />

Fülle von Regelungen für die Anerkennung <strong>der</strong> <strong>in</strong> den Herkunftslän<strong>der</strong>n erworbenen<br />

Bildungsabschlüsse. Insgesamt war also e<strong>in</strong>e deutlich positivere E<strong>in</strong>stellung gegenüber<br />

Aussiedlerk<strong>in</strong><strong>der</strong>n und -jugendlichen im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Migranten erkennbar<br />

(Krüger-Portratz, 2005; Gogol<strong>in</strong> & Krüger-Potratz 2006, S. 101).<br />

In den KMK-Empfehlungen zum „Unterricht für K<strong>in</strong><strong>der</strong> ausländischer Arbeitnehmer“<br />

wurden außerdem ke<strong>in</strong>erlei Vorgaben gemacht, wie <strong>der</strong> Unterricht <strong>in</strong> den<br />

Vorbereitungsklassen praktisch aussehen, und welche Didaktik dah<strong>in</strong>ter stehen sollte.<br />

Die hierfür herangezogenen didaktischen Konzepte des Deutschunterrichts für Deutsch-<br />

Schüler/<strong>in</strong>nen im Ausland erwiesen sich nicht als s<strong>in</strong>nvoll, da die Schüler Deutsch als<br />

Zweitsprache und nicht als Fremdsprache erlernten. Auch die Lehrer waren nicht für die<br />

neue Aufgabe ausgebildet worden, es gab ke<strong>in</strong>e geeigneten Lehrwerke und<br />

Unterrichtsmaterialien und <strong>der</strong> muttersprachliche Ergänzungsunterricht bekam nur e<strong>in</strong>e<br />

Nebenrolle, meist am Nachmittag. Der KMK-Beschluss von 1971 besagt lediglich, dass<br />

Lehrer/<strong>in</strong>nen sich <strong>in</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften für das Unterrichten <strong>in</strong> diesen Klassen<br />

weiterbilden sollten, und dass die Lehrerbildung dies <strong>in</strong> Zukunft berücksichtigen sollte<br />

(Seitz, 2006).<br />

Nach 1979 hat die KMK nur noch E<strong>in</strong>zelmaßnahmen für ausländische Schüler/<strong>in</strong>nen<br />

geäußert, weshalb an dieser Stelle auf Ausführungen zu den 1980er, 1990er und 2000er<br />

Jahren verzichtet werden soll (Krüger-Portratz, 2005). Statt dessen folgt <strong>der</strong><br />

Vollständigkeit halber e<strong>in</strong> kurzer Überblick über die Beschulung ausländischer<br />

Schüler/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> DDR.<br />

2.2.1.4 Beschulung ausländischer Schüler/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong>der</strong> DDR<br />

Die Frage nach <strong>der</strong> Beschulung ausländischer K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlicher spielte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

DDR faktisch ke<strong>in</strong>e Rolle. Aufgrund <strong>der</strong> restriktiven Auslän<strong>der</strong>beschäftigungs- und<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik gab es kaum ausländische Schüler/<strong>in</strong>nen, da die angeworbenen<br />

Arbeitskräfte we<strong>der</strong> ihre Familien nachholen, noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> DDR e<strong>in</strong>e Familie gründen<br />

durften. Die wenigen ausländischen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen, die es gab, liefen <strong>in</strong> den<br />

Regelklassen mit. Durch das 1950 verabschiedete Schulpflichtgesetz waren<br />

ausländische K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche <strong>in</strong> die allgeme<strong>in</strong>e Schulpflicht mite<strong>in</strong>bezogen. Für<br />

gruppenweise aufgenommene Flüchtl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong><strong>der</strong>, zum Beispiel aus Simbabwe o<strong>der</strong><br />

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