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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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mite<strong>in</strong>bezogen werden sollte. Da sich Modelle <strong>zur</strong> doppelten Staatsbürgerschaft<br />

politisch nicht durchsetzen ließen, e<strong>in</strong>igte man sich auf e<strong>in</strong> Staatsangehörigkeitsgesetz,<br />

das am 1.1.2000 <strong>in</strong> Kraft trat und e<strong>in</strong> Optionsmodell enthielt: „Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> von<br />

E<strong>in</strong>gewan<strong>der</strong>ten erhalten mit <strong>der</strong> Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit, verlieren<br />

diese aber wie<strong>der</strong>, wenn sie die von den Eltern übernommene(n)<br />

Staatsangehörigkeit(en) nicht im Alter zwischen 18 und 23 Jahren aufgeben.“<br />

(Me<strong>in</strong>hardt, 2005, S. 46). Sie erhalten sie jedoch nur, wenn e<strong>in</strong> Elternteil dauerhaft <strong>in</strong><br />

Deutschland lebt und seit m<strong>in</strong>destens drei Jahren e<strong>in</strong>e unbefristete<br />

Aufenthaltsgenehmigung hat. Insgesamt ist dafür e<strong>in</strong> Aufenthalt von acht Jahren<br />

notwendig. Auslän<strong>der</strong>, die seit acht Jahren <strong>in</strong> Deutschland leben, für ihren<br />

Lebensunterhalt selbst aufkommen und e<strong>in</strong>e Aufenthaltserlaubnis besitzen, können für<br />

255 Euro auch e<strong>in</strong>en Antrag auf E<strong>in</strong>bürgerung stellen. Die E<strong>in</strong>bürgerung wird jedoch an<br />

e<strong>in</strong> „Bekenntnis <strong>zur</strong> freiheitlich-demokratischen Grundordnung, ausreichende<br />

Deutschkenntnisse, Straffreiheit und an die Fähigkeit, für den Lebensunterhalt selbst<br />

aufzukommen“ gekoppelt (Froböse, 2007, S. 231).<br />

Durch Schrö<strong>der</strong>s Pläne e<strong>in</strong>e Green Card für ausländische Spezialisten e<strong>in</strong>zuführen<br />

wurde e<strong>in</strong> erstes Zeichen dah<strong>in</strong>gehend gesetzt, dass Auslän<strong>der</strong>/<strong>in</strong>nen nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

Belastung darstellen, son<strong>der</strong>n auch als hoch qualifizierte Fachkräfte dr<strong>in</strong>gend gebraucht<br />

werden. Vom Bonner Institut <strong>zur</strong> Zukunft <strong>der</strong> Arbeit wurde sogar ermittelt, dass circa<br />

1,2 Millionen e<strong>in</strong>heimische Hochschulabsolventen und 4,2 Millionen Facharbeiter und<br />

qualifizierte Angestellte fehlen, um den Arbeitskräftebedarf <strong>in</strong> den kommenden 20<br />

Jahren sicherzustellen und daher e<strong>in</strong>e jährliche E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung von rund 700.000<br />

Auslän<strong>der</strong>/<strong>in</strong>nen nötig sei. Auch bei e<strong>in</strong>er jährlichen Nettozuwan<strong>der</strong>ung von 200.000<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ern bis zum Jahr 2050 könnte die deutsche Bevölkerung auf e<strong>in</strong>en Stand von<br />

75 Millionen s<strong>in</strong>ken, was <strong>zur</strong> Folge hätte, dass die Sozialsysteme kaum noch<br />

f<strong>in</strong>anzierbar wären (Me<strong>in</strong>hardt, 2005, S. 46f).<br />

Diese Prognosen lösten e<strong>in</strong>en Wettlauf um <strong>in</strong>novative Konzepte <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungspolitik aus. Am 1.1.2005 trat dann schließlich das Zuwan<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

<strong>in</strong> Kraft, das zum e<strong>in</strong>en die Zuwan<strong>der</strong>ung steuern und begrenzen, zum an<strong>der</strong>en den<br />

Aufenthalt und die Integration von Unionsbürgern und Auslän<strong>der</strong>n regeln sollte.<br />

Geschichtlich bedeutet dieses Gesetz e<strong>in</strong>en Bruch, da hiermit <strong>in</strong> Deutschland zum ersten<br />

Mal E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung und Integration politisch und rechtlich umfassend geregelt werden<br />

soll (Me<strong>in</strong>hardt, 2005, S. 48).<br />

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