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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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Die Jugendlichen aus Migrantenfamilien, beson<strong>der</strong>s die <strong>der</strong> ersten Generation, s<strong>in</strong>d im<br />

gleichen Ausmaß wie Schüler ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund davon überzeugt, <strong>in</strong><br />

Mathematik begabt zu se<strong>in</strong>, teilweise sogar noch stärker, was auf e<strong>in</strong> positives<br />

Selbstkonzept <strong>in</strong> Mathematik schließen lässt. Migranten, beson<strong>der</strong>s die <strong>der</strong> ersten<br />

Generation, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland auch generell gegenüber <strong>Schule</strong> positiver e<strong>in</strong>gestellt<br />

und haben e<strong>in</strong>e höhere Lernmotivation als Schüler/<strong>in</strong>nen ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

(Konsortium Bildungsberichterstattung, 2006, S. 176). Dies ist sicherlich e<strong>in</strong> gutes<br />

Zeichen, denn „die im Durchschnitt hohe Lernmotivation ist e<strong>in</strong> wichtiges Potenzial, an<br />

dem man pädagogisch ansetzen kann, wenn man K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund för<strong>der</strong>n und for<strong>der</strong>n will.“ (Konsortium<br />

Bildungsberichterstattung, 2006, S. 177)<br />

Zum Abschluss dieses Kapitels soll noch das Problem <strong>der</strong> sozialen Segregation erläutert<br />

werden, das damit zu tun hat, dass es immer mehr sogenannte Brennpunktschulen gibt,<br />

an denen sich die Schüler/<strong>in</strong>nen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und aus Familien mit<br />

niedrigem sozialen Status ballen.<br />

2.3.3.4 Das Problem <strong>der</strong> sozialen Segregation<br />

Die soziale und die ethnische Segregation s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland eng mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verbunden und stellen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für das Bildungssystem dar. Der<br />

Anteil von Schüler/<strong>in</strong>nen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund kann <strong>in</strong> Haupt- und Integrierten<br />

Gesamtschulen, je nach E<strong>in</strong>zugsbereich, bis zu 80 Prozent betragen. An Gymnasien<br />

bleibt er durchweg unter 50 Prozent. Das Ausmaß <strong>der</strong> ethnischen Segregation wird auch<br />

daran deutlich, dass circa je<strong>der</strong> vierte Jugendliche mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, allerd<strong>in</strong>gs<br />

nur je<strong>der</strong> zwanzigste ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, e<strong>in</strong>e <strong>Schule</strong> besucht, an <strong>der</strong> die<br />

Migranten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Überzahl s<strong>in</strong>d. In <strong>Schule</strong>n mit e<strong>in</strong>em Migrantenanteil über 50 Prozent<br />

s<strong>in</strong>d vor allem die Schüler/<strong>in</strong>nen vertreten, die zuhause ke<strong>in</strong> Deutsch sprechen. Bei<br />

ihnen spricht je<strong>der</strong> sechste auch mit se<strong>in</strong>en Freunden meist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Herkunftssprache.<br />

In <strong>Schule</strong>n mit e<strong>in</strong>em Migrantenanteil unter 25 % sprechen 93 % <strong>der</strong> Jugendlichen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund unter Freunden deutsch und sogar 72 % auch mit den Eltern<br />

(Konsortium Bildungsberichterstattung, 2006, S. 161ff).<br />

Es ist anzunehmen, dass die ungleiche Verteilung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund und <strong>der</strong>er aus Familien mit niedrigem sozialen Status auf<br />

bestimmte Schularten und <strong>Schule</strong>n auch räumlich spürbar ist. Dabei handelt es sich<br />

häufig um soziale Brennpunkte, auch wenn diese sozial-räumliche Segregation <strong>in</strong><br />

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