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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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Zielsprache dabei toleriert werden. Die sprachlichen Äußerungen werden durch den<br />

laufenden Zweitspracherwerb ständig <strong>der</strong> Zielsprache angepasst und die Interlanguage<br />

ist somit als e<strong>in</strong> variables und systematisches System zugleich zu bezeichnen<br />

(Francesch<strong>in</strong>i 2007, S. 33f; B. & H. Günther, 2007).<br />

3.2.4 Die Inputhypothese von Krashen<br />

Die Inputhypothese von Krashen, die er später als Comprehensible-Input-Hypothese<br />

reformuliert und ergänzt hat, berücksichtigt ebenfalls die Rolle <strong>der</strong> Interaktion und<br />

Kommunikation im Zweit- bzw. Fremdspracherwerb. Er behauptet, dass Spracherwerb<br />

nur dann stattf<strong>in</strong>det, wenn <strong>der</strong> Lerner mit genügend Input <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweitsprache<br />

konfrontiert ist, <strong>der</strong> nicht direkt an ihn gerichtet ist. Krashen hat diese Aussage jedoch<br />

dah<strong>in</strong>gehend ergänzt, dass <strong>der</strong> Input verständlich se<strong>in</strong> muss. Wenn dies <strong>der</strong> Fall ist und<br />

dieser auch häufig genug stattf<strong>in</strong>det, werden sprachliche Formen und Strukturen<br />

automatisch erworben und erlernt. Die Outputhypothese ergänzt die Inputhypothese<br />

<strong>in</strong>sofern, dass ohne den aktiven Gebrauch von Sprache seitens des Lerners – <strong>der</strong> Output<br />

– ke<strong>in</strong> Spracherwerb möglich ist. (Francesch<strong>in</strong>i 2007, S. 34) (Francesch<strong>in</strong>i 2007, S. 34).<br />

Des weiteren hat Krashen e<strong>in</strong>e Unterscheidung zwischen Lernen und Erwerben<br />

formuliert: Nach se<strong>in</strong>er Theorie erfolgt <strong>der</strong> Lernprozess durch das Erlernen <strong>der</strong><br />

Grammatik immer bewusst, woh<strong>in</strong>gegen <strong>der</strong> Erwerbsprozess unbewusst abläuft, ohne<br />

dass über die Sprache reflektiert wird (Francesch<strong>in</strong>i 2007, S. 34).<br />

E<strong>in</strong>e weitere Hypothese von Krashen ist die Monitor-Hypothese, die besagt, dass<br />

Lernen immer nur durch e<strong>in</strong>en Monitor möglich ist. E<strong>in</strong> Monitor ist die Fähigkeit des<br />

lernenden K<strong>in</strong>des, se<strong>in</strong>/ihr Verstehen und se<strong>in</strong>e/ihre eigene Sprachproduktion bewusst<br />

zu überwachen. Die Regeln, die e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d systematisch und zielorientiert durch den<br />

natürlichen Zweitspracherwerb im Rahmen sozialer Situationen lernt, bilden e<strong>in</strong>e<br />

Kontroll<strong>in</strong>stanz – den Monitor -, die fortan die sprachlichen Äußerungen des K<strong>in</strong>des<br />

überwacht (B. & H. Günther, 2007).<br />

3.2.5 Die Schwellenhypothese von Cumm<strong>in</strong>s<br />

In se<strong>in</strong>er Arbeit von 1979 unterscheidet Cumm<strong>in</strong>s zwischen den „alltagsbezogenen<br />

Interaktionsfähigkeiten (basic <strong>in</strong>terpersonal communication skills = BICS) und <strong>der</strong><br />

kognitiv-akademischen Sprachfähigkeit (cognitiv-academic language proficiency =<br />

CALP)“ (Schmölzer-Eib<strong>in</strong>ger, 2008, S. 48). Diese Unterscheidung dient <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Sprachfähigkeiten von Schüler/<strong>in</strong>nen.<br />

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