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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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Insgesamt muss es darum gehen, Anliegen und Wünsche <strong>der</strong> ausländischen<br />

Schülereltern stärker <strong>in</strong> die schulische Willensbildung mite<strong>in</strong>zubeziehen. Auch bei<br />

Schul- und Klassenfesten o<strong>der</strong> bei Ausstellungen sollte mehr mit ihnen kooperiert<br />

werden. Um auch zuhause und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit e<strong>in</strong>e sprachbegünstigende Atmosphäre zu<br />

gewährleisten, sollten Eltern, ausländische Vere<strong>in</strong>e und Geme<strong>in</strong>den mehr <strong>in</strong> die<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung mite<strong>in</strong>bezogen werden (Seitz, 2006).<br />

E<strong>in</strong>en letzten E<strong>in</strong>flussfaktor bilden die schulischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen bzw. die<br />

Ausbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte, da sie es schließlich s<strong>in</strong>d, die den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

die Zweitsprache beibr<strong>in</strong>gen sollen.<br />

3.3.6 Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Lehrerausbildung<br />

Bezüglich <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>ntwicklung ist zu hoffen, dass die curricularen Vorgaben für<br />

Deutsch als Zweitsprache weiterentwickelt werden und immer mehr geeignete<br />

Unterrichtsmaterialien für den Unterricht <strong>in</strong> Deutsch-Intensiv- o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>kursen<br />

bereitgestellt werden (Seitz, 2006). Dabei kann davon ausgegangen werden, dass e<strong>in</strong><br />

Sprachunterricht, <strong>der</strong> sich alle<strong>in</strong> auf das Lernen von Sprache bezieht, weniger Erfolg<br />

haben wird als e<strong>in</strong> solcher, <strong>der</strong> fachlich anspruchsvolle Inhalte mit e<strong>in</strong>bezieht und somit<br />

Spracherwerb und das Vermitteln von Fach<strong>in</strong>halten mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verb<strong>in</strong>det.<br />

Sprachlernen darf sich also nicht auf den re<strong>in</strong> fachlichen Kern <strong>zur</strong>ückziehen, son<strong>der</strong>n<br />

muss auch die jeweilige Lebenswelt <strong>der</strong> Migrantenk<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>volvieren (Gogol<strong>in</strong>,<br />

Neumann & Roth, 2003, S. 47; Seitz, 2006).<br />

Des weiteren ist e<strong>in</strong>e bessere Aus- und Fortbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte unbed<strong>in</strong>gt nötig. Sie<br />

sollten sich mehr Wissen über die Lebensformen, Erziehungsziele, Religion etc.<br />

aneignen bzw. <strong>der</strong> Umgang mit diesem Wissen <strong>in</strong> Form von Rollen- und<br />

Simulationsspielen sollte geschult werden. Außerdem benötigen Lehrer/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e<br />

weiter greifende diagnostische Kompetenz bei <strong>der</strong> Messung und Beurteilung <strong>der</strong><br />

Leistungsergebnisse ausländischer Schüler/<strong>in</strong>nen (Seitz, 2006).<br />

Dieses Kapitel sollte e<strong>in</strong>en gewissen Überblick über die Faktoren geben, die den<br />

Zweitspracherwerb bee<strong>in</strong>flussen, und deswegen berücksichtigt werden sollten. Im<br />

kommenden Kapitel soll es um Fehlerschwerpunkte und Eigenarten <strong>der</strong> deutschen<br />

Sprache gehen, mit denen Schüler/<strong>in</strong>nen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund am meisten zu<br />

kämpfen haben.<br />

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