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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong> dieser Altersklasse (Konsortium Bildungsberichterstattung,<br />

2006, S. 146).<br />

Es wäre noch zu erwähnen, dass Migrant/<strong>in</strong>nen aus den ehemaligen Anwerbestaaten,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> Türkei, über das niedrigste Bildungsniveau verfügen. Personen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund aus sonstigen Staaten liegen bei <strong>der</strong> Hochschulreife und dem<br />

Hochschulabschluss sogar knapp vor den Deutschen ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, haben<br />

jedoch relativ häufig ke<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en und ke<strong>in</strong>en beruflichen Bildungsabschluss<br />

(Konsortium Bildungsberichterstattung, 2006, S. 147f). Des weiteren sche<strong>in</strong>t sich das<br />

Fehlen <strong>der</strong> Gesamtschule <strong>in</strong> Bayern und zu weiten Teilen <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

hemmend auf den <strong>Schule</strong>rfolg ausländischer Schüler auszuwirken, da <strong>in</strong> den südlichen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n alle Zuwan<strong>der</strong>ungsnationalitäten e<strong>in</strong>e deutlich ungünstigere<br />

Bildungsposition aufweisen als im restlichen Bundesgebiet (Krüger-Portratz, 2005).<br />

Nachdem nun die Bildungsabschlüsse <strong>der</strong> Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

dargestellt worden s<strong>in</strong>d, soll im nächsten Abschnitt auf die schulischen Leistungen und<br />

die Leistungsmotivation <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>gegangen<br />

werden. Vielleicht wird dadurch etwas deutlicher, warum die Bildungsabschlüsse <strong>der</strong><br />

Migrant/<strong>in</strong>nen so viel schlechter s<strong>in</strong>d als die <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heimischen.<br />

2.3.3.3 Schulische Leistungen und Leistungsmotivation<br />

In <strong>der</strong> Sekundarstufe I werden Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund im<br />

Allgeme<strong>in</strong>en leistungsadäquat, also fair benotet. In <strong>der</strong> Grundschule erhalten sie jedoch<br />

bei <strong>der</strong>selben Leistung etwas schlechtere Noten als Schüler ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

und es werden dadurch seltener Empfehlungen fürs Gymnasium ausgesprochen<br />

(Konsortium Bildungsberichterstattung, 2006, S. 165). Dennoch hat sich im Vergleich<br />

von IGLU, PISA und DESI gezeigt, dass die Grundschüler/<strong>in</strong>nen mit nicht deutscher<br />

Herkunftssprache bei den Bewertungen nicht so weit <strong>zur</strong>ückliegen, wie die<br />

Schüler/<strong>in</strong>nen aus <strong>der</strong> Sekundarstufe I. E<strong>in</strong>e Erklärung hierfür könnten verdeckte<br />

Sprachschwierigkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grundschule se<strong>in</strong>, die erst auf <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong><br />

sichtbar werden, sobald die Wissensvermittlung und -aneignung zunehmend über die<br />

Schriftsprache geschieht (Griesshaber, 2007, S. 31).<br />

Nach PISA-Tests bezüglich <strong>der</strong> Leseleistung und <strong>der</strong> Leistung <strong>in</strong> Mathematik schneiden<br />

<strong>in</strong> den meisten Län<strong>der</strong>n die e<strong>in</strong>gewan<strong>der</strong>ten Jugendlichen nach <strong>der</strong> zweiten Generation<br />

besser ab, als diejenigen nach <strong>der</strong> ersten Generation. Deutschland bildet hier jedoch e<strong>in</strong>e<br />

Ausnahme, da die Jugendlichen <strong>der</strong> ersten Generation vor denen <strong>der</strong> zweiten liegen.<br />

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