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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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erschwerend und problematisch empfundene Heterogenität <strong>in</strong> den Klassen kann durch<br />

e<strong>in</strong>en handlungsorientierten Unterricht zum positiven Faktor für das geme<strong>in</strong>same<br />

Lernen werden, <strong>in</strong>dem die K<strong>in</strong><strong>der</strong> vom natürlichen Vorhandense<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Sprachen<br />

profitieren und E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> verschiedene Kulturen gew<strong>in</strong>nen. So werden <strong>in</strong>terkulturelle<br />

Lernprozesse <strong>in</strong>itiiert (Hölscher, 2007, S. 151ff).<br />

Im folgenden Abschnitt soll beschrieben werden, welche Rolle die Lernmotivation,<br />

bzw. das Interesse, sowie Persönlichkeitsmerkmale <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen für das Gel<strong>in</strong>gen<br />

des Zweitspracherwerbs spielen.<br />

3.3.3 Lernmotivation und Persönlichkeitsmerkmale<br />

Die Erstsprache ist Teil <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Identität, da sie Mutter-, Familien- und<br />

Kultursprache ist. E<strong>in</strong>e Verdrängung o<strong>der</strong> Ablehnung kann zu Störungen des<br />

Selbstwertgefühls führen und den Aufbau e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Dies ist allerd<strong>in</strong>gs nötig für das Interesse und die Neugier an <strong>der</strong> Zweitsprache (B. & H.<br />

Günther, 2007). Die Motivation <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen, sich die Zweitsprache anzueignen,<br />

und die E<strong>in</strong>stellung gegenüber dieser Sprache s<strong>in</strong>d wichtige Faktoren für das Gel<strong>in</strong>gen<br />

des Spracherwerbs. Erleben K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche Fe<strong>in</strong>dlichkeit und Zurückweisung<br />

durch die Mehrheitsbevölkerung, bee<strong>in</strong>flusst dies ihre Bereitschaft Deutsch zu lernen<br />

enorm (Seitz, 2006). Es ist wichtig, dass sowohl K<strong>in</strong><strong>der</strong>, als auch Eltern e<strong>in</strong> positives<br />

Verhältnis <strong>zur</strong> Kultur und Sprachengeme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong> Sprache haben, die gelernt wird.<br />

Dabei ist es unerlässlich, den sozialen Kontext zu berücksichtigen, <strong>in</strong> dem <strong>der</strong><br />

Zweitspracherwerb stattf<strong>in</strong>det, denn dieser bestimmt die E<strong>in</strong>stellung des Lernenden und<br />

bee<strong>in</strong>flusst se<strong>in</strong>e Lernmotivation (Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S. 64ff). Weitere<br />

Faktoren für die Lernmotivation s<strong>in</strong>d das Vertrauen <strong>in</strong> Freunde o<strong>der</strong> Lehrpersonen des<br />

Gastlandes, e<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>stellung und Erfolgserlebnisse beim Erlernen <strong>der</strong><br />

Zweitsprache sowie Vertrauen <strong>in</strong> die eigenen Fähigkeiten (Eser Davolio, 2001, S. 52).<br />

Das Selbstwertgefühl <strong>der</strong> Migranten wird auch dann gestärkt, wenn Mehrsprachigkeit<br />

als e<strong>in</strong> positives, bereicherndes Element für den schulischen Alltag angesehen wird.<br />

Somit sollte <strong>der</strong> Muttersprache e<strong>in</strong>er größere Bedeutung zukommen, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong><br />

Muttersprachliche Unterricht beispielsweise als Versetzungsfach gewichtet wird (Seitz,<br />

2006). „Erfolg verspricht die Akzeptanz und Anerkennung ihrer beson<strong>der</strong>en<br />

Spracherfahrungen als Fähigkeiten und e<strong>in</strong> soziales Klima, <strong>in</strong> dem es wenig<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung, aber statt dessen viel Ermutigung gibt.“ (Gogol<strong>in</strong>, Neumann & Roth,<br />

2003, S. 46).<br />

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