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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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gefassten S<strong>in</strong>n als e<strong>in</strong>e flexible, methodenplurale, kontextbezogene Strategie zu<br />

verstehen, die ganz unterschiedliche Verfahren be<strong>in</strong>halten konnte.“ (Lü<strong>der</strong>s, 2000, S.<br />

389) Für diese Beschreibung wird <strong>in</strong>zwischen <strong>der</strong> Begriff Ethnographie verwendet<br />

(Lü<strong>der</strong>s, 2000, S. 388f).<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> Ethnographie steht die Frage, wie und wodurch soziale Phänomene und<br />

Wirklichkeiten entstehen. Um dies herauszuf<strong>in</strong>den, betrachtet <strong>der</strong> Ethnograph das<br />

Vertraute und bereits Bekannte als sei es fremd, um es mit e<strong>in</strong>er gewissen Distanz<br />

beobachten zu können. Drei Aspekte <strong>der</strong> ethnographischen Forschung sollen im<br />

folgenden näher betrachtet werden: längere Teilnahme, Ethnographie als flexible<br />

Forschungsstrategie und ethnographisches Schreiben (Lü<strong>der</strong>s, 2000, S. 390f).<br />

Längere Teilnahme<br />

E<strong>in</strong>e länger andauernde Teilnahme im Feld ist unumgängliche Voraussetzung, um die<br />

situative Praxis und das lokale Wissen wirklich analysieren zu können. Indem <strong>der</strong><br />

Ethnograph für längere Zeit am Alltagsleben <strong>der</strong> Menschen teilnimmt, ist er<br />

gezwungen, sich den gegebenen Umständen und Praktiken anzupassen bzw.<br />

unterzuordnen. Nur so kann er beobachten, zuhören, Fragen stellen und alle verfügbaren<br />

Daten sammeln, die <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Art und Weise von Bedeutung se<strong>in</strong> könnten. Um<br />

diesen längeren Aufenthalt im Forschungsfeld zu ermöglichen, muss zuerst e<strong>in</strong>mal <strong>der</strong><br />

Zugang bewältigt werden, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>e von den Teilnehmern im Feld akzeptierte Rolle<br />

übernommen wird. Die Darstellung, wie dies gelungen ist, spielt <strong>in</strong> den anschließenden<br />

Forschungsberichten e<strong>in</strong>e zentrale Rolle (Lü<strong>der</strong>s, 2000, S. 391f)<br />

Der erste Zugang zum Feld, nämlich wie man sich selbst vorstellt o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er<br />

Schlüsselperson vorgestellt wird, entscheidet über die Rolle, die man für die Zeit <strong>der</strong><br />

Forschung übernimmt. Diese kann von e<strong>in</strong>er offenen beobachtenden Rolle bis h<strong>in</strong> zu<br />

unterschiedlichsten Formen e<strong>in</strong>er getarnten Teilnahme variieren. Jedoch gibt es auch<br />

fließende Übergänge und die Positionen können während des Forschungsprozesses<br />

durchaus wechseln (Lü<strong>der</strong>s, 2000, S. 392).<br />

Flexible Forschungsstrategie<br />

E<strong>in</strong>e längere Teilnahme ist, wie bereits erwähnt, nur möglich, wenn <strong>der</strong> Ethnograph <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Lage ist, sich an die situativen Gegebenheiten anzupassen. Dies bedeutet auch, dass<br />

se<strong>in</strong> methodisches Vorgehen variabel se<strong>in</strong> muss und unterschiedliche methodische<br />

Zugänge flexibel e<strong>in</strong>gesetzt werden können. Das bedeutet, dass ethnographisches<br />

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