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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> deutschen Sprache umgeleitet (Konsortium<br />

Bildungsberichterstattung, 2006, S. 167). Kennzeichnend für die Vorbereitungsklassen<br />

ist e<strong>in</strong> großes Maß an Heterogenität und Fluktuation, da Schüler/<strong>in</strong>nen kont<strong>in</strong>uierlich<br />

neu zuwan<strong>der</strong>n und somit <strong>in</strong> Klassen e<strong>in</strong>geglie<strong>der</strong>t werden. Gleichzeitig verlassen<br />

an<strong>der</strong>e Schüler/<strong>in</strong>nen die Klasse wie<strong>der</strong>, da ihre Familie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eigene Wohnung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Stadtteil zieht o<strong>der</strong> sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Regelklasse <strong>in</strong>tegriert werden. Die<br />

Klassengröße beträgt meist zwischen 15 und 18 Schüler/<strong>in</strong>nen, kann aufgrund <strong>der</strong><br />

hohen Fluktuationsrate jedoch stark variieren. Probleme ergeben sich, wenn <strong>der</strong><br />

Aufenthaltsstatus e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des nicht gesichert ist, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d es nicht gewohnt ist,<br />

überhaupt <strong>in</strong> die <strong>Schule</strong> zu gehen (Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S. 142). „Fazit: Die<br />

Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Übergangs- o<strong>der</strong> Vorbereitungsklasse ist sehr anspruchsvoll und bedarf<br />

gut ausgebildeter und hochprofessioneller Lehrkräfte.“ (Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S.<br />

143)<br />

3.5.2.2 Transitions- und Submersionsmodelle<br />

Transitionsmodelle, also Klassen, <strong>in</strong> denen die Auslän<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrer Herkunftssprache<br />

unterrichtet werden, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland praktisch nicht mehr anzutreffen.<br />

Submersionsmodelle existieren dagegen zwar nicht offiziell, doch werden K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund ohne spezielle Sprachför<strong>der</strong>ung nicht selten e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong><br />

Regelklassen untergebracht. In ger<strong>in</strong>ger Form existieren daneben noch Bil<strong>in</strong>guale<br />

Ma<strong>in</strong>tenance-Modelle sowie Bil<strong>in</strong>guale Two-way-Modelle, <strong>in</strong> denen Deutsch mit e<strong>in</strong>er<br />

an<strong>der</strong>en Sprache gekoppelt und <strong>der</strong> Fachunterricht <strong>in</strong> beiden Sprachen erteilt wird<br />

(Limbird & Stanat, 2006).<br />

An dieser Stelle ist festzuhalten, dass die Angaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur bezüglich <strong>der</strong><br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung von Seitene<strong>in</strong>steigern nicht e<strong>in</strong>deutig und teilweise<br />

sogar wi<strong>der</strong>sprüchlich s<strong>in</strong>d. Dies mag zum Teil daran liegen, dass Bildung Sache <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> ist und somit e<strong>in</strong>e Fülle an Modellen und Programmen existiert, die sich<br />

schlecht mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vergleichen und kategorisieren lassen. Limbird & Stanat (2006)<br />

geben zum Beispiel an, dass es <strong>in</strong> Deutschland 13 verschiedene Programme gibt, die<br />

Deutsch-als-Zweitsprache im Lehrplan <strong>in</strong>tegriert haben. Des weiteren ist anzunehmen,<br />

dass die <strong>Schule</strong>n nicht immer ganz transparent darlegen, wie sie mit Neuzugewan<strong>der</strong>ten<br />

verfahren und es wahrsche<strong>in</strong>lich häufiger als nach offiziellen Angaben vorkommt, dass<br />

Migranten e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> Regelklassen mitlaufen ohne e<strong>in</strong>e spezielle Sprachför<strong>der</strong>ung zu<br />

erhalten, sei es aus f<strong>in</strong>anziellem o<strong>der</strong> personalem Mangel. Dabei hat sich die KMK im<br />

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