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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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direkt kommunikativ relevant ist, allerd<strong>in</strong>gs müssen sie sich bereits mittels deutsch als<br />

Unterrichtssprache Fachwissen, zum Beispiel <strong>in</strong> den Naturwissenschaften, aneignen und<br />

fachsprachliche Kompetenzen erwerben, während sie die deutsche Sprache erst noch<br />

lernen (Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S. 15ff).<br />

In den folgenden Abschnitten soll e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Überblick darüber gegeben werden, wie<br />

<strong>der</strong> Zweitspracherwerb nach dem heutigen Forschungsstand abläuft. Es sollen<br />

verschiedene Theorien vorgestellt werden, da e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige, allumfassende Theorie noch<br />

nicht existiert.<br />

3.2 Theorien zum Erwerb <strong>der</strong> Zweitsprache<br />

Die Forschung über den Erwerb von Zweit- o<strong>der</strong> Fremdsprachen wurde erst nach dem<br />

zweiten Weltkrieg <strong>in</strong> den USA <strong>in</strong>itiiert, als dort e<strong>in</strong> erhöhter Bedarf an<br />

Fremdsprachenkenntnissen vorlag. Ausgangspunkt war, dass man den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong><br />

Muttersprache auf den Zweitspracherwerb bestimmen wollte. Dabei wurden die<br />

Erstsprachen häufig als ‚L1’, die Zweit- o<strong>der</strong> Fremdsprachen dagegen als ‚L2’<br />

bezeichnet (Francesch<strong>in</strong>i 2007, S. 30). Seither existieren e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

konkurrierenden Erklärungsmodellen bezüglich des Erst- und Zweitspracherwerbs,<br />

wobei die wissenschaftlichen Kontroversen nicht immer mit <strong>der</strong> erwünschten<br />

Sachlichkeit geführt werden (Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S. 31). Noch gibt es ke<strong>in</strong>e<br />

unumstrittene Theorie des Spracherwerbs, jedoch e<strong>in</strong>ige abgrenzbare Positionen, die <strong>in</strong><br />

den folgenden Abschnitten beschrieben werden sollen (Eser, 2006, S. 63).<br />

3.2.1 Behavioristischer Ansatz (Sk<strong>in</strong>ner)<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten Theorien war die Kontrastivhypothese, die auf Grundlage <strong>der</strong><br />

behavioristischen Ansätze entstand und hauptsächlich vom Psychologen Sk<strong>in</strong>ner<br />

vertreten wurde. Das Lernen wird demgemäß als e<strong>in</strong> Prozess <strong>der</strong> Herausbildung von<br />

Gewohnheiten gesehen, <strong>der</strong> hauptsächlich durch Imitation und Verstärkung erfolgt,<br />

<strong>in</strong>dem richtiges Verhalten belohnt und falsches Verhalten bestraft wird (Francesch<strong>in</strong>i<br />

2007, S. 30; B. & H. Günther, 2007).<br />

„Lernen, auch sprachliches lernen, erfolgt danach mit Hilfe von Versuch und Irrtum. Das<br />

K<strong>in</strong>d reagiert auf e<strong>in</strong>en sprachlichen Reiz se<strong>in</strong>er Umgebung, <strong>in</strong>dem es versucht, die<br />

Äußerungen <strong>der</strong> Erwachsenen nachzuahmen. Diese sprachliche Reaktion wird positiv<br />

verstärkt, wenn sie den Erwartungen <strong>der</strong> Umgebung entspricht, an<strong>der</strong>nfalls wird sie<br />

<strong>zur</strong>ückgewiesen.“ (Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S. 32)<br />

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