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Schule in der Einwanderungsgesellschaft. Eine Untersuchung zur ...

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September 2001 erneut dem Ergebnis <strong>der</strong> Spracherwerbsforschung angeschlossen,<br />

<strong>in</strong>dem sie die Annahme unterstützte, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche ohne<br />

Deutschkenntnisse nicht durch die alle<strong>in</strong>ige Teilnahme am Regelunterricht zum Erfolg<br />

geführt werden könnten (Gogol<strong>in</strong>, Neumann & Roth, 2003, S. 64f).<br />

Im Folgenden soll das Integrationsmodell des Freistaates Sachsen kurz erläutert werden,<br />

das e<strong>in</strong> wenig an<strong>der</strong>s aussieht als die Programme <strong>zur</strong> Integration und Sprachför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> meisten an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

3.5.3 Spezialfall Sachsen<br />

Sachsen geht e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Weg als die meisten an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong> (Kniffka &<br />

Siebert-Ott, 2007, S. 143). In Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em Lehrplan für Deutsch als<br />

Zweitsprache wurde e<strong>in</strong>e schrittweise Integration von Seitene<strong>in</strong>steigern <strong>in</strong> Regelklassen<br />

etabliert. In ihrem Integrationsprozess werden die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen von<br />

spezifisch qualifizierten Lehrkräften begleitet, wobei die Dauer des Prozesses<br />

<strong>in</strong>dividuell auf die Bedürfnisse und Interessen <strong>der</strong> jeweiligen Schüler/<strong>in</strong>nen abgestimmt<br />

wird (Konsortium Bildungsberichterstattung, 2006, S. 167). Allgeme<strong>in</strong> ist <strong>der</strong><br />

Integrationsprozess <strong>in</strong> drei Phasen geglie<strong>der</strong>t. Die erste Etappe dauert vier bis acht<br />

Wochen, und ist durch grundlegenden Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht<br />

gekennzeichnet. In <strong>der</strong> zweiten Etappe, die zwischen sechs und zwölf Monaten dauert,<br />

werden die Lernenden Schritt für Schritt <strong>in</strong> den Regelunterricht <strong>in</strong>tegriert, <strong>in</strong>dem dieser<br />

kont<strong>in</strong>uierlich zunimmt, während die Zahl <strong>der</strong> spezifischen DaZ-Stunden abnimmt. In<br />

<strong>der</strong> dritten Etappe s<strong>in</strong>d die Lernenden <strong>in</strong> den Regelunterricht <strong>in</strong>tegriert und erhalten<br />

begleitend weiterh<strong>in</strong> DaZ-Unterricht. E<strong>in</strong> Betreuungslehrer steht den Lernenden <strong>zur</strong><br />

Seite und hilft bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Klasse und <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Fächer <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />

Etappe. Des weiteren kooperiert er mit den Klassen- und Fachlehrern des<br />

Regelunterrichts, denn im sächsischen Lehrplan ist explizit die Rede von e<strong>in</strong>er<br />

Mitverantwortung <strong>der</strong> Fachlehrer für die sprachliche För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen<br />

(Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S. 143f).<br />

Das Beson<strong>der</strong>e an diesem Modell ist die schrittweise Integration, die <strong>in</strong>dividuelle<br />

Abstimmung und die Offenheit des Integrationsprozesses für Schüler/<strong>in</strong>nen, die schon<br />

längere Zeit <strong>in</strong> Deutschland leben, jedoch noch Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> deutschen<br />

Sprache haben (Kniffka & Siebert-Ott, 2007, S. 144). An dieser Stelle ist anzumerken,<br />

dass Sachsen zu den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n gehört, <strong>in</strong> denen es, wie schon zuvor<br />

erwähnt, bedeutend weniger Schüler/<strong>in</strong>nen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund gibt. Diese<br />

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