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Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde

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Vagierende <strong>Akkorde</strong> – übermäßige Sextakkorde<br />

den Dreiklang der V. Stufe parallele Quinten ergeben (die sogenannten „Mozart-Quinten“),<br />

welche für Schönberg zulässig sind, „weil sie Mozart geschrieben hat“ 375 (Abb. 177, T. 3).<br />

Abbildung 177: Auflösung des übermäßigen Quintsextakkords in die V. Stufe (vgl. Schönberg, Harmonielehre,<br />

S. 297)<br />

Aus der Auflösung des übermäßigen Quintsextakkords in die V. („authentischer Schritt“) <strong>und</strong> in<br />

die I. Stufe („trugschlussartiger Schritt“) folgert Schönberg, dass auch die Fortsetzung des<br />

übermäßigen Quintsextakkords in die III. Stufe (zweiter Trugschlussschritt) möglich ist (Abb.<br />

178). 376<br />

Abbildung 178: Auflösung des übermäßigen Quintsextakkords in die III. Stufe (Schönberg, Harmonielehre, S.<br />

297)<br />

Der übermäßige Quintsextakkord wird „in Dur eingeführt, wie die <strong>Akkorde</strong> der Mollunterdominantbeziehungen;<br />

in Moll ähnlich wie eine Nebendominante oder ein verminderter 7-<br />

Akkord“ 377 , tritt demnach in Dur als Doppeldominante auf <strong>und</strong> in Moll als Zwischendominante.<br />

Umkehrungen des übermäßigen Quintsextakkords<br />

Schönberg geht nicht mit der gängigen Meinung konform, dass der übermäßige Terzquartakkord<br />

einen anderen Akkord darstellt als der übermäßige Quintsextakkord. 378 Schönbergs Auffassung<br />

ist, dass der übermäßige Terzquartakkord <strong>und</strong> der übermäßige Sek<strong>und</strong>akkord „Umkehrungen<br />

desselben Stammakkords“ sind. 379 Der übermäßige Terzquartakkord ist bei Schönberg<br />

demnach zweite Umkehrung des „Stammakkords“ (d)-fis-as-c-es (bzw. erste Umkehrung<br />

375 Schönberg, Harmonielehre, S. 296.<br />

376 Ebd., S. 298.<br />

377 Ebd.<br />

378 Ebd., S. 296 (Anm.).<br />

379 Ebd., S. 299.<br />

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