Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde
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Schenker es-Moll<br />
Schönberg es-Moll II<br />
ìIV Ì7<br />
VII<br />
II 7<br />
114<br />
V 7<br />
I<br />
II V<br />
Johannes Brahms: Intermezzo op. 117/2<br />
Der halbverminderte Septakkord f-as-ces-es beim Auftakt zu Takt 52 (Abb. 192) steht für eine<br />
II. Stufe oder Subdominante mit hinzugefügter Sext in es-Moll. 408 Diesen Bezug zur Subdominante<br />
stellt Riemann mit seiner Interpretation des halbverminderten Septakkords auf der II. Stufe<br />
in Moll als Ableitung von der Subdominante her. Der Gr<strong>und</strong>ton des halbverminderten Septakkords<br />
f-as-ces-es (T. 51.2/3) ist derselbe wie der weggelassene Gr<strong>und</strong>ton (f) des ihm vorausgehenden<br />
verminderten Septakkords a-c-es-ges (T. 49-51). Offensichtlich wird dies nur in<br />
Schönbergs Darstellung, da hier für ihn beide <strong>Akkorde</strong> dieselbe Stufe repräsentieren – obwohl<br />
beide <strong>Akkorde</strong> nur einen einzigen Ton gemeinsam haben. Riemann <strong>und</strong> Schenker würden den<br />
halbverminderten Septakkord hier vermutlich als Durchgangsakkord zwischen dem verkürzten<br />
Doppeldominantseptnonakkord bzw. der zur Tonikalisierung erhöhten IV. Stufe (T. 49-51) <strong>und</strong><br />
dem Dominantseptakkord (T. 52) ansehen.<br />
Neapolitanischer Sextakkord<br />
Auch ein neapolitanischer Sextakkord ist Bestandteil des Intermezzo op. 117/2 von Brahms (T.<br />
21-22, Abb. 193).<br />
Abbildung 193: Johannes Brahms: Intermezzo b-Moll op. 117/2, Takt 17 bis 22<br />
408 Bei Takt 52 beginnt das erste Thema das einzige Mal nicht in b-Moll, sondern in es-Moll, der Mollsubdominanttonart.<br />
Das Thema wird zwar wieder durch die II. Stufe eingeleitet, diesmal folgt statt der Tonika aber der<br />
Dominantseptakkord.