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Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde

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Übermäßige Sextakkorde<br />

Vagierende <strong>Akkorde</strong> – übermäßige Sextakkorde<br />

Unter dem Überbegriff „übermäßige Sextakkorde“ versteht man den übermäßigen Sextakkord,<br />

den übermäßigen Terzquartakkord <strong>und</strong> den übermäßigen Quintsextakkord. Sie alle enthalten als<br />

Rahmenintervall die übermäßige Sext – des-h für dominantische, as-fis für doppeldominantische<br />

<strong>Akkorde</strong> in C-Dur bzw. c-Moll.<br />

Übermäßiger Sextakkord<br />

Der übermäßige Sextakkord ist verkürzter Dominantseptakkord mit tiefalterierte Quint im Bass,<br />

in C-Dur <strong>und</strong> c-Moll als Dominante des-f-h, als Doppeldominante as-c-fis (Abb. 154). 332 Die<br />

beiden Leittöne des <strong>und</strong> h bzw. as <strong>und</strong> fis – die übermäßige Sext – wollen in die Oktave c-c<br />

bzw. g-g aufgelöst werden. 333<br />

Abbildung 154: der (doppel-)dominantische übermäßige Sextakkord<br />

Der übermäßige Sextakkord wird meist als Doppeldominante verwendet (as-c-fis in C-Dur oder<br />

c-Moll) – dann auch „Italienische Sext“ genannt 334 – <strong>und</strong> löst sich entweder gleich in die Dominante<br />

oder in ihren Vorhaltsquartsextakkord auf (Abb. 155). Verdoppeln kann man nur die<br />

Quint des übermäßigen Sextakkords (c im Beispiel), da sie als einziger Ton dieses Akkords<br />

nicht Leitton ist.<br />

Abbildung 155: Auflösung des doppeldominantischen übermäßigen Sextakkords (vgl. Amon, Lexikon der<br />

Harmonielehre, S. 31-33)<br />

Übermäßiger Terzquartakkord<br />

Der übermäßige Terzquartakkord ist ein Dominantseptakkord mit tiefalterierter Quint im Bass<br />

(des-f-g-h als Dominante, as-c-d-fis als Doppeldominante in C-Dur <strong>und</strong> c-Moll), bringt also den<br />

332 Amon, Lexikon der Harmonielehre, S. 31.<br />

333 Im Gegensatz dazu strebt der identische Klang, die kleine Sept des-ces, nach ges-b bzw. ges-heses.<br />

334 Vgl. Amon, Lexikon der Harmonielehre, S. 31. Die Namen „Italian Sixth“, „French Sixth“ <strong>und</strong> „German Sixth“<br />

prägte John Wall Callcott (A Musical Grammar, 1806) (vgl. Harrison (1995), S. 181).<br />

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