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Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde

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Vagierende <strong>Akkorde</strong> – übermäßige Sextakkorde<br />

Quintsextakkord <strong>und</strong> seine Umkehrungen, Schönbergs Ansicht nach „dann, wenn man sich<br />

nicht traut, Quinten zu schreiben“. 384<br />

Abbildung 181: übermäßiger Sextakkord (Schönberg, Harmonielehre, S. 299)<br />

Schönbergs Aussage, dass der übermäßige Sextakkord dem übermäßigen Quintsextakkord gegenübersteht<br />

wie der verminderte Dreiklang der VII. Stufe dem Septakkord der V., ist falsch;<br />

richtig hingegen ist die auch geäußerte Ähnlichkeit mit dem Verhältnis des verminderten Dreiklangs<br />

zum verminderten Septakkord (Abb. 182). 385 Jedoch zeigt diese Anmerkung Schönbergs,<br />

dass er ähnlich wie Schenker eine Verwandtschaft zwischen all diesen <strong>Akkorde</strong>n erkennen<br />

kann.<br />

Abbildung 182: Verhältnis übermäßiger Sextakkord / Quintsextakkord bzw. verminderter Dreiklang / Septakkord<br />

Übermäßiger Terzquartakkord<br />

Den heute als übermäßigen Terzquartakkord bekannten alterierten Akkord 386 erhält Schönberg<br />

ebenfalls aus der II. Stufe, mittels Alterierung der Terz zur großen <strong>und</strong> der Quint zur verminderten<br />

(Abb. 183) – jedoch erwähnt er nicht die offensichtliche Verwandtschaft mit dem übermäßigen<br />

Quintsextakkord. Für Schönberg stellt der Akkord eine „Verbindung der Oberdominant-<br />

(Nebendominant-)Möglichkeiten mit den Mollunterdominantbeziehungen“ dar. 387<br />

Abbildung 183: Ableitung des übermäßigen Terzquartakkords aus der II. Stufe (Schönberg, Harmonielehre, S.<br />

308)<br />

384 Schönberg, Harmonielehre, S. 300.<br />

385 Ebd.<br />

386 Schönberg bezeichnet diesen Akkord nur als „noch einen vagierenden“ (vgl. Schönberg, Harmonielehre, S.<br />

307).<br />

387 Schönberg, Harmonielehre, S. 309. Diese Betrachtungsweise des übermäßigen Terzquartakkords stimmt mit<br />

der Auffassung Schenkers überein, der die alterierten <strong>Akkorde</strong> als Verbindung der II. <strong>und</strong> V. Stufe deutet (vgl.<br />

Schenker, Harmonielehre, S. 367 f.).<br />

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