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Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde

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<strong>Theorien</strong> <strong>erweiterter</strong> <strong>Tonalität</strong> – Arnold Schönberg<br />

Abbildung 33: Nebendominant-Nonakkorde in C-Dur (Schönberg, Harmonielehre, S. 419)<br />

Auch Nonenakkorde werden – meist aus Wunsch nach einem zusätzlichen Leitton 96 – bei<br />

Schönberg auf unterschiedliche Art alteriert (Abb. 34), ähnlich wie die Septakkorde (Abb. 35). 97<br />

Gr<strong>und</strong>tonalterierung 98 wie bei den Dreiklängen (Abb. 36) schließt Schönberg für die Sept- <strong>und</strong><br />

Nonenakkorde allerdings aus. Schönberg möchte auch nicht alle Alterationsmöglichkeiten aufzeigen,<br />

„ohne Rücksicht darauf, ob es in der Literatur schon vorkommt“. 99<br />

Abbildung 34: Alterierungen an Nonenakkorden (Schönberg, Harmonielehre, S. 430)<br />

Abbildung 35: Alterierungen an Septakkorden 100 (Schönberg, Harmonielehre, S. 427)<br />

Abbildung 36: Alterierungen an Dreiklängen (Schönberg, Harmonielehre, S. 422-423)<br />

Schönberg betrachtet diese alterierten <strong>Akkorde</strong> als autonome Zusammenklänge, aber „wer Lust<br />

hat, mag sie als durchgehende Erscheinungen ansehen“. 101 Schönberg bevorzugt die Auflösung<br />

96 Ebd., S. 427.<br />

97 Schönberg geht nicht so weit, für die Nonenakkorde mit kleiner Terz, verminderter Quint <strong>und</strong> verminderter<br />

Sept einen ausgelassenen Gr<strong>und</strong>ton anzunehmen, obwohl er ansonsten verminderte Septakkorde für Nonenakkorde<br />

ohne Gr<strong>und</strong>ton hält (vgl. Schönberg, Harmonielehre, S. 230 f.).<br />

98 Schönberg akzeptiert die Alterierung des Gr<strong>und</strong>tons „nicht gerne“, denn er befürwortet die Annahme eines<br />

neuen Gr<strong>und</strong>tons – entweder ist dieser alterierte Gr<strong>und</strong>ton dann als zusätzlicher Skalenton neuer Gr<strong>und</strong>ton (wie<br />

beim neapolitanischen Sextakkord), oder ein nicht erklingender Ton ist Gr<strong>und</strong>ton (wie etwa beim verminderten<br />

Septakkord) (vgl. Schönberg, Harmonielehre, S. 422 f.).<br />

99 Schönberg, Harmonielehre, S. 421. Auch an dieser Stelle führt Schönberg keine Literaturbeispiele an – in der<br />

gesamten Harmonielehre sind kaum Literaturbeispiele zu finden –, gibt aber Anwendungsbeispiele.<br />

100 Schönberg „[deutet] die Alterierungsmöglichkeiten der 7-<strong>Akkorde</strong>“ hier nur an – die Notenzeile mit den alterierten<br />

Septakkorden ist mit einem „etc.“ versehen (vgl. ebd., S. 427).<br />

101 Schönberg, Harmonielehre, S. 424. Schönberg unterstützt diese Ansicht, weil er selbst alles außer der I. Stufe<br />

als „sozusagen durchgehend oder doch mindestens gehend“ ansieht (vgl. ebd.).<br />

In Schönbergs Beispielen zu diesen alterierten <strong>Akkorde</strong>n (Schönberg, Harmonielehre, S. 424-431, Bsp. 285-<br />

290) sind diese aber oft nicht „selbständige <strong>Akkorde</strong>“ (ebd., S. 424), sondern stehen in Folge ihrer unalterierten<br />

Form (wie fast in allen Beispielen der alterierten Dominantseptakkorde) oder werden im Durchgang erreicht.<br />

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