Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde
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Vagierende <strong>Akkorde</strong> – übermäßige Sextakkorde<br />
Abbildung 189: die übermäßigen Sextakkorde in Verbindung mit anderen vagierenden <strong>Akkorde</strong>n<br />
Zusammenfassung<br />
Riemann leitet die übermäßigen Sextakkorde – wie auch alle anderen vagierenden <strong>Akkorde</strong> –<br />
von der Durdominante <strong>und</strong> von der Mollsubdominante ab. Auf diese Weise ergeben sich im Fall<br />
des übermäßigen Sextakkords <strong>und</strong> des übermäßigen Terzquartakkords die heute bekannten <strong>Akkorde</strong>.<br />
Die dominantische Ableitung des übermäßigen Terzquartakkords <strong>und</strong> des übermäßigen<br />
Sextakkords als „verminderte Quintakkorde“ stimmt mit der heutigen Theorie überein. Die Ableitung<br />
des übermäßigen Terzquartakkords <strong>und</strong> des übermäßigen Sextakkords von der Mollsubdominante<br />
enthält zwar dieselben Töne wie der (verkürzte) Doppeldominantseptakkord mit<br />
tiefalterierter Quint; Riemann versteht jedoch im Akkord h-dis-f(-a) das dis als (hoch-)alterierten<br />
Ton, während in der Doppeldominante f der (tief-)alterierte Ton ist. Den übermäßigen<br />
Quintsextakkord der heutigen Theorie als verkürzten Dominantseptnonakkord mit tiefalterierter<br />
Quint erwähnt Riemann nicht.<br />
Ähnlich wie Riemann baut Schenker die übermäßigen Sextakkorde auf der V. Stufe in Dur<br />
auf. Seine Herleitung der übermäßigen Sextakkorde als alterierte Dominantsept(non)akkorde<br />
(mit bzw. ohne Gr<strong>und</strong>ton) stimmt vollständig mit der heutigen Auffassung dieser <strong>Akkorde</strong><br />
überein. Schenker unterscheidet den übermäßigen Terzquartakkord, den übermäßigen Sextak-<br />
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