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Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde

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<strong>Theorien</strong> <strong>erweiterter</strong> <strong>Tonalität</strong> – Heinrich Schenker<br />

Scheintonarten – chromatisch ausgestaltete Stufen<br />

Als Folge des Tonikalisierungsgedankens – Chromatisierungen einer vorangehenden zur Gewichtung<br />

einer nachfolgenden Stufe – wendet Schenker auch die Dur-Moll-Mischung zur Bekräftigung<br />

von Stufen an. Dazu überprüft Schenker, „welche Tonartmöglichkeiten sich […]<br />

innerhalb einer bestimmten Diatonie […] ergeben können“. 56 Er zeigt zunächst die möglichen<br />

Stufen, die aufgr<strong>und</strong> der Mischung (kleine <strong>und</strong> große Terz, Sext <strong>und</strong> Sept) <strong>und</strong> durch Einbeziehen<br />

der II. phrygischen Stufe in C-Dur stehen können (Abb. 16).<br />

Abbildung 16: mögliche Stufen in C-Dur durch Mischung <strong>und</strong> II. phrygische Stufe<br />

Jede dieser elf verschiedenen Stufen kann laut Schenker innerhalb der herrschenden Tonart zu<br />

einer vermeintlichen neuen Tonart, „zur Scheintonart“ werden. Infolgedessen errichtet Schenker<br />

auf all diesen Stufen Dur-Moll-Mischungen: Des-Dur-Moll, D-Dur-Moll 57 , Es-Dur-Moll etc.<br />

Insgesamt können innerhalb einer Tonart nach Schenker also eine große Anzahl leiterfremder<br />

Dreiklänge oder Septakkorde vorkommen, die „die Wirkung der Diatonie fördern können“ 58 ,<br />

wenn sie zur „chromatischen Ausgestaltung“ 59 einer Stufe herangezogen werden (Abb. 17).<br />

56 Ebd., S. 394 f.<br />

57 Aus von Schenker nicht erläuterten Gründen fehlt D-Dur-Moll in der Aufzählung durch Schenker (vgl. Schenker,<br />

Harmonielehre, S. 395).<br />

58 Schenker, Harmonielehre, S. 396; vgl. ebd., S. 380.<br />

59 Ebd., S. 392; vgl. ebd., S. 381 f.<br />

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