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Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde

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Vagierende <strong>Akkorde</strong> – übermäßige Sextakkorde<br />

kord <strong>und</strong> den übermäßigen Quintsextakkord nicht voneinander, für ihn stellen sie dieselbe Stufe<br />

dar (II+V) – ähnlich wie Dominantseptakkord, verminderter Dreiklang <strong>und</strong> verminderter Septakkord,<br />

die Schenker jedoch in der Analyse unterschiedlich bezeichnet (V 7 , VII <strong>und</strong> VII 7 ). Die<br />

doppeldominantische Funktion der übermäßigen Sextakkorde erklärt Schenker mithilfe seiner<br />

Ableitung der alterierten <strong>Akkorde</strong>: Die übermäßigen Sextakkorde können sowohl als II. als auch<br />

als V. Stufe angewendet werden, da sie für ihn eine Zusammensetzung der leitereigenen Septakkorde<br />

auf der II. Stufe in Moll <strong>und</strong> der V. Stufe in Dur sind. Auch die übermäßigen Sextakkorde<br />

können bei Schenker zur Tonikalisierung einer nachfolgenden Stufe – also als Zwischendominante<br />

eingesetzt werden.<br />

Schönberg ist der Einzige der drei hier untersuchten Autoren, der den übermäßigen Sextakkorden<br />

nur doppeldominantische Funktion zugesteht, da er sie von der II. Stufe ableitet. Im<br />

Gr<strong>und</strong>e können die übermäßigen Sextakkorde bei Schönberg jedoch infolge des Nachbildungsprinzips<br />

auf jeder Stufe stehen. Schönberg erkennt, dass der übermäßige Quintsextakkord <strong>und</strong><br />

der übermäßige Sextakkord <strong>Akkorde</strong> ohne Gr<strong>und</strong>ton sind, übersieht aber deren Verwandtschaft<br />

mit dem übermäßigen Terzquartakkord. Den übermäßigen Terzquartakkord bildet Schönberg –<br />

Schenkers Ableitung in etwa entsprechend – aus einer Verbindung der II. Mollstufe mit der<br />

Nebendominante der II. Stufe. Ähnlich wie Schenker bezeichnet Schönberg alle übermäßigen<br />

Sextakkorde gleich (als II. Stufe), macht dies aber nicht bei Dominantseptakkord, vermindertem<br />

Dreiklang <strong>und</strong> vermindertem Septakkord (V, VII <strong>und</strong> V). Nur Schönberg spricht auch über die<br />

Modulationsfähigkeit des übermäßigen Quintsextakkords wegen seiner Klanggleichheit mit<br />

dem Dominantseptakkord.<br />

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