Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6. Sitzung: Ausarbeitung eines Aktionsplans für die Unternehmensnachfolge,<br />
der so gestaltet war, dass eine Anzahl von bevorzugten Ausstiegsvarianten<br />
untermauert wurden.<br />
David bekam auch Literatur, Fallstudienunterlagen und Musterformulare als<br />
Ergänzung und Festigung der Gespräche in den Sitzungen.<br />
Im Großen und Ganzen wurde die geplante Programmabfolge beibehalten,<br />
obzwar die Abklärung der Kernkompetenzen in den ersten drei Sitzungen<br />
mehr Zeit in Anspruch nahm. Die vierte und fünfte Sitzung konnten<br />
zusammengelegt werden. Am Ende des Projekts war David in der Lage,<br />
seine Planung ohne weitere Hilfestellungen fortzusetzen.<br />
Davids Erfahrung mit dem „Mentoring-Projekt“<br />
Vor Beginn des Projektes<br />
Bevor ich in das Projekt eingeführt wurde, hatte ich keinen Nachfolgeplan vor<br />
Augen, sondern bloß ein paar vage Gedanken. Diese waren folgende:<br />
* Der Betrieb kann nicht verkauft werden, weil<br />
- alles von mir abhängt und ich unerlässlich bin,<br />
- die Firma in einem Nischenmarkt tätig ist und deshalb<br />
Außenstehende kein Interesse an ihr haben.<br />
* Vielleicht könnte eines meiner Kinder die Firma übernehmen.<br />
Da ich Geld für die Finanzierung meiner künftigen Pension aufbringen<br />
musste, erkannte ich die Notwendigkeit einer Hilfe von außen. Aber an wen<br />
sollte ich mich wenden? Mein Finanzberater war mit den Fragen, um die es<br />
bei der Nachfolge ging, nicht vertraut und schlug deshalb lediglich vor, ich<br />
solle an einen Konkurrenten verkaufen. Ich überlegte diesen Vorschlag,<br />
versuchte ihn umzusetzen, machte aber dabei keine Fortschritte, weil ich den<br />
potentiellen Käufern erklärte, dass der Geschäftsbetrieb ohne mich nicht<br />
geführt werden könne.<br />
Dann traf ich Chris, der zu diesem Zeitpunkt an seinem Forschungsprojekt<br />
arbeitete, und ich überredete ihn, mich in sein Projekt aufzunehmen.<br />
Wie empfand David diesen Prozess?<br />
Chris erläuterte im vorigen Abschnitt den Prozess aus seiner Perspektive,<br />
doch die Auswirkungen unserer gemeinsamen Arbeit auf mich waren<br />
außergewöhnlich. Der wichtigste Baustein war dabei der Gedanke, dass in<br />
der Firma Kernkompetenzen vorhanden sind. Um diese verstehen und<br />
feststellen zu können, musste ich über die Firma anders denken lernen, und<br />
obwohl dies schwierig war, lohnten sich die Bemühungen in jeder Beziehung.<br />
Sobald ich die Kernkompetenzen der Firma verstanden hatte, war ich in der<br />
Lage, den nächsten Schritt zu setzen, indem ich praktisch durchführbare<br />
Optionen festlegte und diese sogar nach meinen Präferenzen reihte.<br />
Dadurch erhielt ich die Informationen, die ich benötigte, um mit dem Planen<br />
beginnen zu können und zugleich die anderen Alternativen im Auge zu<br />
behalten, so dass die Planung nicht nur auf einer einzigen Strategie beruhte.<br />
155