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Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek

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Meine sehr verehrten Damen und Herren!<br />

Lassen sie mich mit einigen Anmerkungen schließen, welche<br />

Erwartungshaltung ich persönlich in Richtung dieses Seminars habe. Wir<br />

wissen, dass übertragene Unternehmungen, wenn die Übertragung<br />

professionell und im Einklang mit den Arbeitnehmerinteressen durchgeführt<br />

wird, nach der Übertragung überproportional expansive Strategien verfolgen,<br />

überproportionales Wachstum erzielen. Und was braucht <strong>Europa</strong> im Moment<br />

mehr als Wachstum, wenn wir derzeit bei 1% oder etwas darunter agieren.<br />

Mit anderen Worten: Je weiter wir vom Lissabon-Ziel von 3%<br />

durchschnittlichem Wachstum entfernt sind, desto intensiver müssen unsere<br />

Anstrengungen sein, um wieder dorthin zu kommen. Übertragene<br />

Unternehmungen, wie erwähnt, tun das. Sie verfolgen expansive Strategien,<br />

sie zeichnet überproportionales Wachstum aus. Und auch die Jobs sind in<br />

übertragenen Unternehmungen gesicherter als in neu gegründeten<br />

Unternehmen. Während neu gegründete Unternehmungen in etwa 25% aller<br />

Fälle innerhalb der ersten 5 Jahre scheitern, so liegt nach unseren Daten der<br />

Vergleichswert bei übertragenen Unternehmungen bei lediglich 4 Prozent.<br />

Steuerliche Rahmenbedingungen sind nicht alles, aber sie werden sicherlich<br />

ein wesentlicher Teil dessen sein, was heute und morgen zur Diskussion<br />

steht. In Österreich haben wir die Situation, dass vor kurzer Zeit gesetzliche<br />

Regelungen installiert wurden, die Unternehmensübertragungen bis deutlich<br />

in den mittelständischen Bereich hinauf - bis zu einem Verkehrswert von fast<br />

400.000 EURO - von der Erbschafts- und Schenkungssteuer befreien. Mit<br />

einer relativ komplizierten Definition, aber das möchte ich ihnen jetzt<br />

ersparen, sind Unternehmensübertragungen erbschafts- und<br />

schenkungssteuerfrei. Aus meiner Sicht ist durchaus die Überlegung zu<br />

diskutieren, ob diese Grenze ausreichend ist. Es geht mir nicht darum, jetzt<br />

im Großunternehmensbereich zu sagen, Großaktionäre sollen ihre<br />

Beteiligungen steuerfrei an die nächste Generation übergeben können. Aber<br />

für den mittelständischen Bereich sind solche Überlegungen allemal<br />

anzustellen, zumal wir in Österreich die Situation haben, dass Kapital als<br />

solches technisch relativ einfach erbschaftssteuerfrei an die nächste<br />

Generation weiterzugeben ist, Risikokapital in Form von<br />

Unternehmensbeteiligungen aber nicht.<br />

Es geht auch darum, Mittel und Wege zu finden, die geeignet sind, die<br />

Unternehmensintegrität besser zu fördern. Wir diskutieren in Österreich<br />

leider Gottes seit einiger Zeit das Stiftungsthema ausschließlich aus dem<br />

Blickwinkel vermeintlicher Steuerprivilegien. Ich betone, "vermeintlicher"<br />

Steuerprivilegien. Dass Stiftungen, meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

ein Weg sein können, um bei gegebener komplizierter Familienstruktur die<br />

nächste Generation sehr wohl indirekt beteiligt zu halten, aber gleichzeitig die<br />

Integrität und die Einheit des Unternehmens zu sichern und damit auch die<br />

wirtschaftliche Prosperität und die bestehenden Arbeitsplätze, das glaube<br />

ich, ist diskussionswürdig und -wert. Wie immer geht es in unserem geliebten<br />

und geschätzten <strong>Europa</strong> natürlich auch um die Frage, was bleibt in nationaler<br />

Kompetenz und was soll die Kommission hier tun. Dieses Seminar wird<br />

sicherlich auch solche Kompetenzfragen erörtern.<br />

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