Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
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könnte vielleicht zu einem eigenen Berufszweig werden. Es handelt<br />
sich bei diesem Prozess nicht um ein Vorgehen, das von Anfang bis<br />
Ende subventioniert werden muss, doch wäre in manchen<br />
Teilbereichen die Unterstützung seitens der Berufsverbände, der<br />
Kommission oder der einzelstaatlichen Regierungen hilfreich. Es gibt<br />
schon vieles, doch braucht es für die Umsetzung noch einen kleinen<br />
Anstoß.<br />
3) Der dritte Bereich, in dem meiner Meinung nach ein Konsens erzielt<br />
werden konnte, war die Erkenntnis, dass ein ganzheitlicher Ansatz<br />
vonnöten ist und dass die mit der Unternehmensübertragung<br />
verbundenen emotionalen Aspekte nicht unterschätzt werden dürfen.<br />
Wenn man mit den Gefühlen nicht zurechtkommt, dann können auch<br />
die Zahlen nicht stimmen. Dies ist eine sehr wichtige Botschaft, denn<br />
gewöhnlich berücksichtigen wir bei der Gestaltung der<br />
Unternehmenspolitik kaum Gefühle. Die Botschaft ist klar. Der<br />
Unternehmensübertragung muss von allen Beteiligten ebensoviel<br />
Aufmerksamkeit geschenkt werden, wie dies bei einer Neugründung<br />
der Fall ist.<br />
Die Politiker sollten besonders Interesse an Unternehmensübertragungen<br />
haben, denn wenn das Ziel verfolgt werden soll, Wettbewerbsfähigkeit zu<br />
schaffen oder sie zu verbessern, erscheint es nicht sinnvoll, Ressourcen zu<br />
verschwenden, indem man zulässt, dass ein Betrieb schließt, während in<br />
einer Entfernung von 500 Metern ein neuer Betrieb aufsperrt, und dies<br />
deshalb geschieht, weil die Unternehmer nichts voneinander wussten. Das<br />
zweite Ziel besteht in der Schaffung von Arbeitsplätzen. Wir haben gehört,<br />
dass bei Übernahmen im Vergleich zu Gründungen eine durchschnittlich um<br />
150 Prozent bessere Betriebsleistung erzielt wird. Mittels einer einfachen<br />
Rechnung können wir nachweisen, dass bei Unternehmensübertragungen<br />
durchschnittlich 5 Arbeitsplätze erhalten werden, während bei<br />
Neugründungen lediglich 2 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Differenz<br />
beträgt somit 150 Prozent. Soweit die Ziffern zur Beschäftigungsförderung.<br />
Ich möchte nur nochmals wiederholen, dass, da 2,4 Millionen Arbeitsplätze<br />
von Unternehmensübertragungen betroffen sind, es wichtig ist, ohne<br />
besondere zusätzliche Anstrengungen, die Unternehmensübertragung zu<br />
fördern; wir brauchen also einige neue Ideen, wie die<br />
Unternehmensübertragung erleichtert werden kann, und wie die<br />
entsprechende Botschaft und einschlägige Informationen verbreitet werden<br />
können. Dies ist für beide Seiten, das heißt für den potentiellen Verkäufer<br />
und den potentiellen Käufer ausschlaggebend.<br />
Was wird die Kommission als nächstes tun? Nun, wir werden sicherlich keine<br />
Steuerharmonisierungsübung durchziehen, denn erstens wäre dies nicht<br />
praktikabel und zweitens würden uns die Mitgliedstaaten dies auch nicht<br />
erlauben. Ich möchte nur einen Kommentar zu den Aussagen von Herrn<br />
Bonetti anbringen, die mir sehr gut gefallen haben. Nur eine Bemerkung<br />
dazu: Sie haben sich in Ihrer Rede wiederholt auf die Kommission und den<br />
Rat berufen, jedoch das Europäische Parlament nicht erwähnt. Doch das<br />
Europäische Parlament ist ein wichtiger Akteur bei der Verteidigung der