Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
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- Durchführung des Projekts<br />
Erfassung der Nachfolgemöglichkeiten<br />
Unsere erklärte Absicht ist es, mit Unternehmensüberträgern und potentiellen<br />
Übernehmern aus dem Kreis der Belegschaft möglichst nah am Ursprung<br />
des Projekts zu arbeiten; wir sind daher bestrebt, solche Personen zu<br />
identifizieren. Wir haben zwei Arten von Aktionen zu deren Erfassung –<br />
jeweils mit Zielrichtung auf geographische Bereiche - praktiziert:<br />
- 1. Erfahrung: Sensibilisierung institutioneller Auftraggeber<br />
(Beisp.: Aquitaine)<br />
In diesem Arbeitsschritt ging es darum, mit allen im Bereich der<br />
Unternehmensnachfolge tätigen Berufsgruppen (Richter am Handelsgericht,<br />
Buchprüfer, Notare, Anwälte, Bankenvertreter ...) Kontakt aufzunehmen. Wir<br />
gingen von der Annahme aus, dass man in diesem Personenkreis<br />
notwendigerweise, da man ja in direkter Beziehung zu den Unternehmern<br />
stand, wissen müsste, wer von den Unternehmensinhabern die Absicht hätte,<br />
sich innerhalb der nächsten fünf Jahre zurückzuziehen und für diesen Fall<br />
noch keine Nachfolgelösung gefunden hatte. Wir traten an diese<br />
Unternehmer in der Absicht heran, sie mit der Idee vertraut zu machen, dass,<br />
in manchen Fällen, die genossenschaftliche Lösung den Weiterbestand von<br />
Unternehmen sichern könnte, die andernfalls von der Schließung bedroht<br />
wären. Abgesehen von einem spezifischen rechtlichen Rahmen schlugen wir<br />
ein Finanzierungssystem vor, das von einer Partnerbank erstellt worden war<br />
und der Belegschaft eine Form des Unternehmenssparens ermöglichen<br />
würde, so dass diese zum geeigneten Zeitpunkt in die Übernahme<br />
investieren könnte. Dieses System kann allerdings nur funktionieren, wenn<br />
das Projekt schon im Vorfeld untersucht wurde.<br />
Wenn diese Maßnahme auch zahlreiche Kontakte ermöglicht hat, so hat sie<br />
doch nur zu wenigen Unternehmensnachfolgen geführt, denn die Projekte,<br />
die uns vorgelegt wurden, waren meist schon jahrelang Problemfälle,<br />
sodass die Unternehmensübernahme, sofern sie überhaupt noch möglich<br />
war, sich als dringlich erwies. So fanden wir uns leider sehr häufig<br />
Unternehmern gegenüber die, da sie seit 4 oder 5 Jahren versucht hatten ihr<br />
Unternehmen zu verkaufen, nicht mehr investiert hatten, scheidende<br />
Mitarbeiter nicht mehr ersetzt hatten, keine kommerziellen Anstrengungen<br />
mehr unternommen hatten und uns somit ein Unternehmen präsentierten,<br />
dessen Fortbestand sehr gefährdet war. De facto scheint es so zu sein, dass<br />
die Auftraggeber in einem ersten Schritt für jene Projekte Beratungstätigkeit<br />
entfaltet hatten, die ihnen schon lange Zeit vorlagen und die noch keiner<br />
Lösung zugeführt werden konnten. Heute ist diese Operation seit nahezu 3<br />
Jahren eingestellt, doch erreichen uns die Nachfolgeprojekte jetzt, dank<br />
dieser Bemühungen, zu einem viel früheren Zeitpunkt.