Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
estehendes zu übernehmen. Wie ist die Einstellung zum Unternehmertum?<br />
Aus dieser Studie geht hervor, dass die Europäer sich viel mehr darum<br />
bemühen, Risken zu vermeiden, als die Amerikaner. Es ist ziemlich auffällig,<br />
dass viele Europäer die Meinung vertreten, man solle ein Unternehmen<br />
überhaupt nicht gründen, wenn dies mit einem Risiko einhergeht und die<br />
Gefahr eines Misserfolges besteht. Dies stellt vielleicht einen der wichtigsten<br />
Unterschiede in der Mentalität in <strong>Europa</strong> und in den USA dar. Doch ob Sie<br />
nun selbst ein Unternehmen gründen oder ein bestehendes übernehmen, es<br />
lässt sich das Risiko nicht ausschließen. Sehen wir uns doch einmal an,<br />
welches Risiko den Menschen die größte Sorge bereitet. In <strong>Europa</strong> haben<br />
wir die größte Angst vor dem Verlust persönlicher Vermögenswerte<br />
beziehungsweise vor dem Bankrott. Überraschenderweise betrachten die<br />
Amerikaner ein ungewisses Einkommen als größtes Risiko. Im Vergleich zu<br />
den Vereinigten Staaten scheint es in <strong>Europa</strong> an unternehmerischer Dynamik<br />
zu fehlen. Wir können dies als gegeben hinnehmen oder aber daraus<br />
schließen, dass noch Möglichkeiten zur Verbesserung bestehen. Um eine<br />
reale Verbesserung erzielen zu können, müssten wir die richtigen<br />
Rahmenbedingungen schaffen, um die Europäer dazu bewegen zu können,<br />
ein Risiko auf sich zu nehmen und ihr eigenes Unternehmen zu gründen<br />
oder ein bereits erfolgreiches Unternehmen zu übernehmen.<br />
Die Debatte über das Unternehmertum sollte sich auf die Förderung des<br />
wirtschaftlichen Wachstums in <strong>Europa</strong> konzentrieren, und wir sollten uns<br />
überlegen, was den Unternehmergeist ausmacht, und wie wir eine<br />
Unternehmenspolitik mit anderen politischen Konzepten, wie z.B.<br />
Nachhaltigkeit in Einklang bringen können. Während des Europäischen<br />
Rates in Barcelona im Frühjahr 2002 gab die Kommission ihre Absicht<br />
bekannt, ein Grünbuch zum Thema Unternehmertum zu veröffentlichen.<br />
Derzeit sind wir dabei, einen Entwurf dieses Grünbuches zu erarbeiten.<br />
Die Kommission beabsichtigt, das Grünbuch gegen Ende Januar 2003<br />
anzunehmen. Als eines der wichtigsten Elemente dieses Grünbuches wollen<br />
wir die Ergebnisse dieses Seminars präsentieren, denn damit können die<br />
Haltungen zum Unternehmertum beeinflusst werden. Das Grünbuch sollte<br />
jedenfalls zu einer umfassenderen und weitgehenderen Debatte zum Thema<br />
Unternehmertum führen. Es wird die Bedeutung des Unternehmertums in der<br />
auf Wissen basierenden Wirtschaft hervorheben und den Zusammenhang<br />
zwischen dem Unternehmertum und wirtschaftlicher Entwicklung aufzeigen.<br />
Es wird auch auf verschiedene Meinungen zu den Kernelementen und der<br />
Rolle des Unternehmertums eingehen, die wesentlichen Faktoren, die das<br />
Unternehmertum beeinflussen, beschreiben und die wichtigsten politischen<br />
Herausforderungen für <strong>Europa</strong> aufzeigen. Wie kann unser Kontinent sein<br />
Potential besser nützen und eine Zukunftsstrategie entwickeln? Mit Ihnen<br />
allen möchten wir den Versuch unternehmen, zwei ziemlich einfache Fragen<br />
zu diskutieren: Erstens, wenn man das Bild des Unternehmertums in den<br />
Vereinigten Staaten und in <strong>Europa</strong> vergleicht, können keine wesentlichen<br />
Unterschiede festgestellt werden. Die Unternehmer werden als wertvolle und<br />
wichtige Mitglieder der Gesellschaft gesehen, doch weniger Europäer setzen<br />
den entscheidenden Schritt, selbst Unternehmer zu werden. Zweitens gibt es<br />
einen Unterschied in der Leistung von kleinen und mittleren Unternehmen in<br />
40