Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
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Nachdem eine Unternehmensübertragung für den betroffenen Unternehmer<br />
meist ein einmaliges Ereignis in der Berufskarriere ist, sollte hier auf die<br />
kompetente Beratung und Erfahrung von externen Beratern zurückgegriffen<br />
werden. Dass mangelnde Erfahrung des Nachfolgers im betreffenden<br />
Unternehmen ein Misserfolgsfaktor ist, zeigt einmal mehr, dass die<br />
Unternehmensübertragung als ein Prozess und nicht als ein Projekt zu sehen<br />
ist.<br />
In vielerlei Hinsicht gibt es Übereinstimmung zwischen Unternehmensnachfolger<br />
und Unternehmensneugründer. So gesehen kann die<br />
Unternehmensnachfolge als echte Alternative zur Neugründung eines<br />
Unternehmens gesehen werden. Ein wesentlicher Unterschied zwischen<br />
Neugründungen und Übertragungen zeigt sich hinsichtlich der betroffenen<br />
Branchen: Während – wie o.a. – vielfach „traditionelle“ Branchen besonders<br />
von der Unternehmensnachfolge betroffen sind, finden viele Neugründungen<br />
in „jungen, modernen“ Branchen statt.<br />
In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Maßnahmen sowohl im Bereich<br />
der gesetzlichen Rahmenbedingungen wie auch im Bereich der „soft aid<br />
gesetzt, die unmittelbar oder mittelbar eine Erleichterung der<br />
Unternehmensnachfolge bewirken. Hervorzuheben sind hier die jüngsten<br />
Novellen hinsichtlich des NEUFÖG und des AVRAG 2 bzw. im „soft aid”-<br />
Bereich die Gründung der Initiative Nachfolge sowie die Intensivierung der<br />
Aus- und Weiterbildungsaktivitäten. Bei den Unterstützungsmaßnahmen hat<br />
Österreich im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle inne.<br />
Wie nutzbringend diese Maßnahmen sind, zeigt die steigende Anzahl an<br />
Unternehmensnachfolgen. Das Ergebnis der vorliegenden empirischen<br />
Studie sowie der internationale Vergleich weisen jedoch auch darauf hin,<br />
dass diese Maßnahmen noch weiter verstärkt und ausgebaut werden<br />
könnten. Hier sind insbesondere folgende Punkte erwähnenswert:<br />
Fokussierung der Sensibilisierungsmaßnahmen auf die Mikrobetriebe mit<br />
weniger als 10 Beschäftigten bzw. Einzelunternehmungen und<br />
Personengesellschaften, da diese am häufigsten mit der<br />
Nachfolgeproblematik konfrontiert sind; potenzielle Nachfolger, damit diese<br />
eine Unternehmensübertragung als „echte“ Alternative zur<br />
Unternehmensgründung sehen<br />
Zudem könnte das Konzept der Übergabefähigkeit als Instrument der<br />
strategischen Unternehmensplanung verstanden werden, das u.a. in<br />
Beratungsprogrammen Eingang finden sollte.<br />
Verbesserung der Transparenz hinsichtlich der Märkte für<br />
Unternehmensnachfolgen sowie der Unterstützungsmaßnahmen, z.B. durch<br />
Einrichtung eines „One-Stop-Shops”;<br />
Aufnahme der Thematik ”Unternehmensnachfolge” in die Curricula der<br />
schulischen Ausbildung bzw. im dualen Ausbildungssystem.<br />
2 NEUFÖG steht für Neugründungs-Förderungsgesetz, AVRAG für Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz<br />
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