Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
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Weshalb sollte man sich auf die Unternehmensübertragungen<br />
konzentrieren?<br />
Nach der Gründungs- und Wachstumsphase stellt die Übertragung den<br />
dritten wesentlichen Abschnitt im Lebenszyklus eines Unternehmens dar.<br />
Doch warum ist diese Phase so kritisch?<br />
Die Experten erkannten drei Arten von Problemen im Zusammenhang mit<br />
Unternehmensübertragungen.<br />
In die erste Phase gehören Probleme psychologischer und emotionaler<br />
Art. Viele Unternehmer, besonders diejenigen, die ihren Betrieb selbst<br />
gegründet und durch jahrelange Arbeit aufgebaut haben, sind nur sehr<br />
ungern bereit, eine Nachfolge vorzubereiten. Meist sind die Betriebsinhaber<br />
auch so sehr von ihren täglichen Führungsaufgaben in Anspruch genommen,<br />
dass sie meinen, nicht genügend Zeit für eine Nachfolgeplanung aufbringen<br />
zu können. Dieses Thema wird oft einfach auf einen späteren Zeitpunkt<br />
aufgeschoben. Als Ergebnis dieser Haltung findet der Transfer von Knowhow<br />
und Fähigkeiten sehr spät oder überhaupt nicht statt.<br />
Dieses Manko an Planung und Aufgeschlossenheit kann ziemlich<br />
dramatische, ernsthafte Auswirkungen auf die Kontinuität des Betriebs in<br />
unerwarteten Situationen haben, wie Z.B. bei Eintreten einer plötzlichen<br />
Erkrankung, eines Unfalls oder im Todesfall. Dies trifft insbesondere auf jene<br />
Kleinunternehmen zu, in welchen der Inhaber die alleinige Verantwortung für<br />
die Geschäftsführung trägt und die Planung für die Zukunft des<br />
Unternehmens unzureichend ist.<br />
Die zweite Kategorie von Problemen steht im Zusammenhang zur<br />
Komplexität des Übertragungsprozesses. Im Allgemeinen handelt es sich<br />
dabei um ein Ereignis, das nur einmal im Leben eines Unternehmens eintritt,<br />
das heißt, dass der Unternehmer über nur wenig oder gar keine Erfahrung<br />
auf diesem Gebiet verfügt. Der Inhaber eines Unternehmens weiß also nicht<br />
unbedingt, an wen er sich zwecks Unterstützung wenden soll oder wo er<br />
einschlägige Informationen bekommen kann.<br />
Die dritte Kategorie von Hindernissen ergibt sich aus der einzelstaatlichen<br />
Gesetzeslage, insbesondere aus dem Gesellschaftsrecht, dem<br />
Steuersystem und verwaltungstechnischen Formalitäten. Als Beispiele dafür<br />
seien hohe Erbschafts- und Schenkungssteuersätze, Finanzierungsfragen,<br />
Schwierigkeiten bei der Änderung der Rechtsform eines Unternehmens<br />
ebenso genannt wie Probleme, die den Fortbestand einer<br />
Personengesellschaft verhindern, wenn ein Gesellschafter stirbt oder in den<br />
Ruhestand tritt.<br />
Nach Auffassung der Experten hängen die bei einer Unternehmensübertragung<br />
zu bewältigenden Fragen auch von der Firmengröße ab.<br />
Größere Unternehmen können normalerweise den Rat firmeneigener oder<br />
externer Experten einholen, die mit den einschlägigen rechtlichen<br />
Bestimmungen vertraut sind und wissen, welche Herausforderungen auf das<br />
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