Europa - Enterprise DG - Europaisches seminar ... - EDZ-Bibliothek
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Unternehmens eingebunden, die anderen haben in der Regel ausschließlich<br />
die Rolle des Anteilseigners inne.<br />
Das Durchschnittsalter der Nachfolger beträgt 35 Jahre und liegt somit etwas<br />
über dem Durchschnittsalter der Unternehmensneugründer. Dies ist vor<br />
allem darauf zurückzuführen, dass der Anteil der Nachfolger, die vor<br />
Erreichung des 30. Lebensjahres den Betrieb übernehmen, deutlich geringer<br />
ist als bei Unternehmensneugründern. Mehr als 70% der Nachfolger waren<br />
bereits vor der Übergabe im betreffenden Unternehmen tätig. Wie bei den<br />
Unternehmensneugründungen und den aktiven Kammermitgliedern liegt der<br />
Anteil der weiblichen Nachfolger bei rd. einem Drittel.<br />
Die wesentlichen Motive für den Antritt der Nachfolge stellen der Wunsch<br />
nach Selbstständigkeit, die Familientradition sowie die Sicherung des<br />
Fortbestands des Unternehmens bzw. der Arbeitsplätze dar. Verglichen mit<br />
Unternehmensgründern sind die Vermögensbildung bzw. die<br />
Selbstverwirklichung weniger prioritär.<br />
Obgleich generell immer die Wichtigkeit einer Planung der<br />
Unternehmensnachfolge betont wird, zeigt sich, dass nur bei einem geringen<br />
Anteil der Betriebe ein konkreter, auch schriftlich festgelegter, Plan besteht.<br />
Gerade in Familienbetrieben erfolgt dies vielfach nicht, was in der Folge auch<br />
ein wesentlicher Grund für das Scheitern von Unternehmensnachfolgen ist.<br />
Im Durchschnitt haben jene Unternehmer, die einen konkreten Plan zur<br />
Unternehmensnachfolge erstellt haben, drei Jahre vor dem gewünschten<br />
Stichtag mit der Vorbereitung begonnen und den Nachfolger in diese<br />
Planung mit einbezogen.<br />
In drei von vier Fällen findet die Unternehmensübergabe und -nachfolge zum<br />
gewünschten bzw. geplanten Stichtag statt. Verzögerungen bei der<br />
Unternehmensnachfolge sind vielfach Indiz einer fehlenden<br />
Rücktrittsbereitschaft des Vorgängers.<br />
Die Mehrheit der Unternehmensübergaben erfolgt unter Mitwirkung von<br />
externen Beratern, wobei die Steuerberater mit Abstand am häufigsten zu<br />
Rate gezogen werden.<br />
Aus Sicht der Nachfolger/innen ist die Unternehmensnachfolge eher<br />
unproblematisch. Von Vorteil sind jedenfalls Branchenerfahrung bzw.<br />
unternehmerische Erfahrung. Bei rd. einem Fünftel der<br />
Unternehmensübertragungen innerhalb der Familie kommt es zu einer<br />
Belastung der familiären Situation. Rd. zwei Drittel der Nachfolger würden<br />
sich nochmals für die Option der Nachfolge entscheiden.<br />
Die Hauptursachen für das Scheitern von Unternehmensnachfolgen sind<br />
neben der bereits angeführten mangelhaften Planung die<br />
Nichtinanspruchnahme von externen Beratern und die mangelnde Erfahrung<br />
des Nachfolgers (vor allem im betreffenden Unternehmen).<br />
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