Jahresbericht Jugend 2011 - Landeskriminalamt Niedersachsen
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>Jugend</strong>kriminalität und <strong>Jugend</strong>gefährdung in <strong>Niedersachsen</strong> <strong>2011</strong><br />
• Zwischen einer Tätergruppe (7 männliche <strong>Jugend</strong>liche und 1 Heranwachsender) und einem Erwachsenen<br />
kam es wegen eines nichtigen Anlasses zu einer gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung. Das Opfer<br />
wurde zu Boden geschlagen, 4 <strong>Jugend</strong>liche traten auf das Opfer ein, das schwere Gesichtsverletzungen<br />
erlitt. 5 Täter standen unter Alkoholeinfluss (0,8 und 2 Promille). Da der Tatort (Bahnhof) videoüberwacht ist,<br />
konnte die Tat umfassend aufgeklärt werden. Alle Täter waren bereits polizeilich in Erscheinung getreten.<br />
• Nach einer körperlichen Auseinandersetzung am Vortag, bei der es um die Ex-Freundin des Täters ging,<br />
begegnete das Opfer dem Täter als Mitglied einer ca. 10-köpfigen Personengruppe erneut und flüchtete.<br />
Während der Flucht prallte das Opfer gegen eine Schranke und fiel zu Boden. Daraufhin traten der Täter -<br />
und weitere Mitglieder aus der Gruppe - auf das am Boden liegende Opfer ein.<br />
• Innerhalb weniger Tage kam es zu mehreren gravierenden Körperverletzungen. Dabei handelte es sich um<br />
eine zufällige Häufung von Schlägereien und Auseinandersetzungen auf offener Straße, bei der völlig unterschiedliche<br />
Personen, Motive und Hintergründe eine Rolle spielten und untereinander keinerlei Bezüge zu<br />
erkennen waren. Eine dieser Auseinandersetzungen endete tödlich für einen 22-Jährigen. Dieser wurde<br />
durch eine Gruppe von 4 jungen Männern (darunter ein 17-Jähriger) mit Fäusten und Tritten brutal zusammengeschlagen,<br />
nachdem es zuvor zu einem Streit gekommen war. Danach soll der 17-Jährige ihm mit einem<br />
Messer eine schwere Oberkörperstichverletzung beigebracht haben, an deren Folgen das Oper verstarb.<br />
Die Tat wird derzeit vor der <strong>Jugend</strong>kammer verhandelt.<br />
• Ein 17-Jähriger nahm zusammen mit seinem erwachsenen Bruder an einem Zechgelage in einer Wohnung<br />
teil. Dabei kam es zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen mit anderen Gästen, ein Opfer erlitt dabei<br />
eine Rippenfraktur. Nachdem alle Gäste die Wohnung verlassen hatten, kehrten die Brüder mit einer<br />
weiblichen Person zurück in die Wohnung. Dort wurde nun der Wohnungsinhaber schwer misshandelt. Er<br />
musste in ein Krankenhaus überführt werden, welches er noch am selben Tag „auf eigene Gefahr“ verließ.<br />
Am nächsten Tag wurde jedoch bei ihm eine lebensgefährliche Hirnblutung festgestellt, eine lebensrettende<br />
Notoperation wurde durchgeführt.<br />
Tabelle 23: Tatverdächtige Körperverletzungen (2002 - <strong>2011</strong>)<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Tatverdächtige 39.744 42.256 43.824 47.340 48.574 50.121 50.455 52.114 50.421 49.104<br />
männlich 33.666 35.642 37.000 39.878 40.790 41.776 42.201 43.336 41.811 40.371<br />
weiblich 6.078 6.614 6.824 7.462 7.784 8.345 8.254 8.778 8.610 8.733<br />
Kinder 1.755 1.877 2.348 2.085 2.228 2.223 2.340 2.284 2.103 2.012<br />
männlich 1.419 1.500 1.919 1.678 1.812 1.817 1.937 1.900 1.776 1.615<br />
weiblich 336 377 429 407 416 406 403 384 327 397<br />
<strong>Jugend</strong>liche 5.877 6.413 7.227 7.457 8.052 8.349 8.183 7.831 6.821 6.185<br />
männlich 4.751 5.131 5.795 5.976 6.460 6.692 6.544 6.256 5.368 4.828<br />
weiblich 1.126 1.282 1.432 1.481 1.592 1.657 1.639 1.575 1.453 1.357<br />
Minderjährige gesamt 7.632 8.290 9.575 9.542 10.280 10.572 10.523 10.115 8.924 8.197<br />
Heranwachsende 4.844 5.101 5.398 6.113 6.354 6.920 7.212 7.492 7.027 6.673<br />
männlich 4.307 4.509 4.732 5.366 5.620 6.098 6.316 6.556 6.106 5.744<br />
weiblich 537 592 666 747 734 822 896 936 921 929<br />
Alkoholeinfluss spielt in diesem Deliktsfeld auch bei Minderjährigen eine große Rolle. Bei<br />
1.178 Minderjährigen (Vorjahr 1.418) oder 14,37% war Alkohol bei der Begehung einer Körperverletzung<br />
mit im Spiel. Im Jahr 2010 lag der Anteil mit 15,9% noch deutlich höher (siehe<br />
Anlage 6).<br />
<strong>Landeskriminalamt</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Dezernat 32, Zentralstelle <strong>Jugend</strong>sachen<br />
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