Jahresbericht Jugend 2011 - Landeskriminalamt Niedersachsen
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>Jugend</strong>kriminalität und <strong>Jugend</strong>gefährdung in <strong>Niedersachsen</strong> <strong>2011</strong><br />
In Hildesheim hat eine Inobhutnahmestelle eines privaten Anbieters ihren Dienst aufgenommen.<br />
Dort werden Sofortfälle aus der Stadt, dem Landkreis und zur Auslastung der Kapazitäten<br />
auch darüber hinaus, untergebracht. Dort sind überproportional „Abgängigkeiten“ zu verzeichnen,<br />
die die polizeiliche Sachbearbeitung belasten.<br />
Hotline für Vermisste Kinder<br />
Durch die Bundesnetzagentur wurde <strong>2011</strong> der „Initiative Vermisste Kinder“ die bundesweit<br />
verfügbare (kostenlose) Rufnummer 116000 zugeteilt und veröffentlicht.<br />
6.7 Suizide und Suizidversuche Minderjähriger<br />
Suizide und Suizidversuche werden bei Bekanntwerden zwar von der Polizei bearbeitet, finden<br />
jedoch keinen Eingang in die Polizeiliche Kriminalstatistik. Suizide werden der Polizei als<br />
nicht natürliche Todesfälle gemeldet.<br />
Auszugehen ist von einem großen Dunkelfeld, da es keine gesetzliche Meldepflicht für Suizidversuche<br />
gegenüber der Polizei gibt und viele Gründe dafür denkbar sind, dass insbesondere<br />
bei Suizidversuchen minderjähriger Personen die Polizei von den Sorgeberechtigten<br />
nicht informiert wird. So weist die Statistik des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie<br />
<strong>Niedersachsen</strong> (LSKN) für das Jahre 2010 insgesamt 16 vorsätzliche<br />
„Selbstbeschädigungen“ in der Altersgruppe der 1- bis 20-Jährigen auf, während der Polizei<br />
2010 in Altersgruppe von 0 bis 18 Jahren nur 12 „Selbstbeschädigungen“ bekannt geworden<br />
sind. Zahlen des LSKN für <strong>2011</strong> liegen zur Berichtserstellung noch nicht vor.<br />
Die folgenden Zahlen basieren daher ausschließlich auf den Erhebungen der Polizeidienststellen.<br />
Da keine einheitlichen Kriterien zur Informationsgewinnung zu Grunde liegen, können<br />
die folgenden Ausführungen nur Anhaltswerte darstellen.<br />
Tabelle 67: Suizide und Suizidversuche Minderjähriger (2002 – <strong>2011</strong>)<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Suizide 9 4 9 14 9 11 7 5 12 6<br />
männlich 6 1 7 10 7 5 2 3 8 4<br />
weiblich 3 3 2 2 2 6 5 2 4 2<br />
Suizidversuch 64 89 64 41 56 63 34 58 25 68 63<br />
männlich 24 28 20 15 22 17 16 21 27 29<br />
weiblich 40 61 44 26 34 43 18 32 41 34<br />
Bei den 6 Verstorbenen handelte es sich um ein weibliches Kind und 5 <strong>Jugend</strong>liche (4 männliche<br />
und 1 weibliche <strong>Jugend</strong>liche).<br />
Von den 63 polizeibekannten Suizidversuchen wurden lediglich vier von Kindern (1 männlich<br />
/ 3 weiblich) durchgeführt. Bei den 59 <strong>Jugend</strong>lichen dominieren weibliche Personen (32). Wie<br />
in den vergangenen Jahren wurde am häufigsten versucht, sich durch das durch Beibringen<br />
von Schnittverletzungen (15 Vorfälle) das Leben zu nehmen.<br />
Über die Hintergründe des Verhaltens liegen der Polizei kaum Informationen vor. Auch zu<br />
den Begehungsarten lassen sich keine generellen Aussagen treffen.<br />
In einigen Fällen wurde der Polizei die Androhung eines Suizides bekannt, ohne dass es zu<br />
weiteren Handlungen gekommen ist. Diese Fälle finden in der o.a. Tabellen keinen Eingang.<br />
25 Bei 5 Minderjährigen kann keine Aufschlüsselung nach Altersgruppen / männlich / weiblich erfolgen<br />
<strong>Landeskriminalamt</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Dezernat 32, Zentralstelle <strong>Jugend</strong>sachen<br />
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