Jahresbericht Jugend 2011 - Landeskriminalamt Niedersachsen
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>Jugend</strong>kriminalität und <strong>Jugend</strong>gefährdung in <strong>Niedersachsen</strong> <strong>2011</strong><br />
5 Besondere Kriminalitätsformen<br />
5.1 Drogenmissbrauch<br />
Rauschgiftkriminalität wird stets von einen großen Dunkelfeld begleitet. Um dieses Dunkelfeld<br />
aufzuhellen, werden polizeilicherseits zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung dieser<br />
Kriminalitätsform getroffen. Diese polizeiliche Ermittlungsintensität beeinflusst dann natürlich<br />
auch das statistische Zahlenmaterial, da Rauschgiftdelikte im Gegensatz zu anderen Straftaten,<br />
wie z. B. den Eigentumsdelikten, selten angezeigt werden. Dies ist ein Kriterium dafür,<br />
dass die Fall- und Tatverdächtigenzahlen in den einzelnen Dienststellen stark von einander<br />
abweichen und von Jahr zu Jahr teilweise starken Schwankungen unterliegen können.<br />
Beispiele:<br />
Die Steigerung der Fallzahlen von 58% in der PI Harburg ist auf den Abschluss von drei Ermittlungsgruppen, die<br />
an unterschiedlichen Standorten eingerichtet waren, zurückzuführen.<br />
In der PI Gifhorn führte eine verstärkte Verkehrsüberwachung von Kraftfahrern hinsichtlich Drogeneinfluss zu<br />
einem Anstieg der TV-Zahlen.<br />
Tabelle 30: Rauschgiftdelikte im Überblick (2007 - <strong>2011</strong>)<br />
2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> Veränderung<br />
10 / 11<br />
in % / PP<br />
Bekannt gewordene Fälle 27.153 28.285 27.030 25.884 25.949 +0,25<br />
Aufgeklärte Fälle 25.999 26.885 26.111 24.965 25.062 +0,39<br />
Aufklärungsquote 95,75% 95,05% 96,60% 96,45% 96,58% +0,13<br />
Tatverdächtige (TV) gesamt 22.826 23.542 22.901 21.757 22.122 +1,67<br />
Minderjährige TV 2.196 2.209 2.345 2.154 2.238 +3,89<br />
Nichtdeutsche Tatverdächtige (NDTV) 3.480 3.237 3.364 3.419 3.575 +4,56<br />
Anteil NDTV an TV gesamt 15,25% 13,74% 14,69% 15,71% 16,16% +0,45<br />
Minderjährige NDTV 200 178 196 199 193 -3,01<br />
Anteil minderjähriger NDTV an Minderjährigen<br />
gesamt<br />
9,10% 8,05% 8,36% 9,24% 8,62% -0,62<br />
Rauschgiftdelikte zeichnen sich durch eine stets hohe Aufklärungsquote aus, da es sogenannte<br />
„Kontrolldelikte“ sind.<br />
Die 26.294 (Vorjahr 26.182) gemeldeten Fälle der Rauschgiftkriminalität setzen sich aus<br />
25.949 (Vorjahr 25.884) Rauschgiftdelikten sowie 345 (Vorjahr 298) Fällen der direkten Beschaffungskriminalität<br />
zusammen. Die direkte Beschaffungskriminalität hat an der RG-<br />
Kriminalität nur einen Anteil 1,31% (Vorjahr 1,14%). Die Fallzahlen hier sind um +15,77%<br />
(Vorjahr +40%) angestiegen.<br />
Schwerpunkt der Delikte bilden die sogenannten „Konsumentendelikte“ – sprich die „Allgemeinen<br />
Verstöße gem. § 29 BtMG“ – mit 18.638 Fällen und damit einem Anteil an den<br />
Rauschgiftdelikten von fast 72%. Mit 4.500 Fällen fokussieren sich diese Delikte auf die PD<br />
Hannover. 13.388 Fälle betreffen hierbei „Allgemeine Verstöße mit Cannabis und deren Zubereitungen“.<br />
Im 5-Jahresvergleich wurde im Jahr 2008 die höchste Zahl an Fällen und Tatverdächtigen<br />
gemessen. Nachdem es 2009 einen Zuwachs von +6,00% bei den minderjährigen Tatverdächtigen<br />
gab, 2010 die Zahl um -8,14% zurückging, gibt es diesjährig einen Anstieg von<br />
+3,89%. Da wie bereits oben angeführt, im BtM-Bereich die Zahlen stets größeren Schwankungen<br />
unterliegen und insbesondere von der polizeilichen Schwerpunktsetzung abhängen,<br />
<strong>Landeskriminalamt</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />
Dezernat 32, Zentralstelle <strong>Jugend</strong>sachen<br />
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