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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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Spiele. 105<br />

mehrere h<strong>und</strong>ert Stuck, gef<strong>und</strong>en worden, die an den Langseiten<br />

mit VVürfelaugen gezeichnet sind, während die obere Fläche <strong>und</strong> die<br />

Basis — den Stangenwiirfel auf die längere Achse gestellt gedacht<br />

— keinerlei Bezeichnung haben. Von den vier längeren Flächen<br />

sind zwei einander gegenüberstehende breiter als die beiden anderen.<br />

Auf diesen vier Langseiten sind die Würfel mit den Augen 3, 4, 5, 6<br />

bezeichnet <strong>und</strong> zwar derart, daß auf den breiten Flächen 3, 4, auf<br />

den schmalen 5, 6 vorkommen. Es kam also für die Spieler darauf<br />

an die Würfel so zu werfen, daß sie auf den schmalen Seiten liegen<br />

blieben, da hierdurch die größte Augenzahl erzielt wurde.'<br />

Diese prähistorischen Würfel erinnern an den talus, der vier<br />

Längsseiten (zwei breite, die eine konvex, die andere konkav <strong>und</strong><br />

zwei schmale, davon die eine eingedrückt, die andere voll) <strong>und</strong> zwei<br />

spitze oder abger<strong>und</strong>ete Enden hatten, auf denen dieser Würfel nicht<br />

stehen konnte. Letztere Seiten kamen natürlich nicht in Rechnung,<br />

während die beiden langen Längsseiten 3 <strong>und</strong> 4, von den schmalen<br />

die volle i <strong>und</strong> die eingedrückte 6 galten, so daß 2 <strong>und</strong> 5 fehlten.<br />

Die Würfe hatten ihre bestimmten Namen <strong>und</strong> Werte; der glück-<br />

lichste, der Venuswurf, zeigte alle die vorhandenen Zahlen bei den<br />

vier Würfeln (l, 3, 4, 6), der unglücklichste, der H<strong>und</strong>swurf, zeigte<br />

viermal die i. Neben dem talus waren gewöhnliche, wie unsere<br />

heutigen gestaltete Würfel (tessera) im Gebrauch <strong>und</strong> auf den einander<br />

gegenüberliegenden Seiten mit den Augen l—6, 2— 5, 3—4<br />

versehen. Solche sechsseitige mit Augen versehene Würfel aus<br />

Knochen oder Elfenbein, nicht zi» unterscheiden von unseren heu-<br />

tigen, sind schon in den Gräbern Thebens aufgef<strong>und</strong>en worden.^<br />

Am nächsten kommen unseren Würfeln gewisse Spiele der<br />

nordamerikanischen Indianer, bei denen markierte Steine, Pflanzen-<br />

kerne u. s. w. in einer Schüssel geschwenkt oder mit der Hand ge-<br />

worfen werden. Je nach der Anordnung der Marken, Farben u. s. w.<br />

wird verloren oder gewonnen. The women (im Washington Terri-<br />

torium) have a game belonging properly to themselves. <strong>It</strong> is played<br />

with four beaver teeth, having particular marks on cach side, meh-<br />

ta-la. They are thrown as dice, success depending on the arrangement<br />

in which they fall.^ Dahin gehört auch das Würfelspiel, wel-<br />

ches von den weiter östlich lebenden Indianern gespielt wurde <strong>und</strong><br />

das LosKiEL folgendermaßen beschreibt:<br />

' OsBORNE in Mitteil, der Anthropol. Ges. in Wien. \. 255.<br />

2 WiLKlNSON, Ancient Egyptians. II. 424.<br />

3 GiBBS in Contributions to North i\merican Elhnology. Washington, 1877. I. zo6.

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