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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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206 Kote Haare.<br />

<strong>und</strong> dunklere Partien nebeneinander auf demselben Kopfe."' Nach<br />

VON ScHLEiNiTz haben die Melanesier des Bismarck- Archipels zu-<br />

weilen rote Haare. ^ d'Albertis sah an der Südküste Neu-Guineas<br />

einen jungen Eingeborenen mit roten Haaren. 3 Beim Kirapuno-<br />

Stamme an der Ostspitze Neu-Guineas wurde Stoxe durch die helle<br />

Goldfarbe der Kinderhaare in Erstaunen gesetzt. Mit zunehmendem<br />

Alter geht die Farbe in braun über <strong>und</strong> bei ganz Alten ist das<br />

Haar schwarz mit rötlichem Stiche. Stone fügt ausdrücklich hinzu,<br />

daß vom Färben der Haare hier keine Rede sei."*<br />

Asien. Selbst unter den Chinesen fehlt das rote Haar nicht.<br />

Lamprey 5 erwähnt einen sehr hellen^ entschieden rothaarigen Chinesen<br />

von i6 Jahren in der Gegend von Shanghai, sowie einen rothaarigen<br />

Rebellen aus dem Innern. Fremde Blutmischung weist er in diesen<br />

Fällen von der Hand. Auf chinesischen Gemälden kommen berühmte<br />

Helden mit rotem Haare vor, <strong>und</strong> fuchsige Schnurrbarte sind nicht<br />

selten.<br />

Dr. Hagen traf auf Sumatra ein Battaweib mit dichtem dunkel-<br />

rotem Haare, was von dem lichtbraunen Körper stark abstach, eine<br />

Erscheinung, der er in der Folge noch öfter begegnete.''<br />

Bei den semitischen Völkern, unter welchen die dunkle Kom-<br />

plexion vorherrscht, läßt sich in allen Zweigen ein nicht unbeträchtlicher<br />

Anteil blonder <strong>und</strong> rothaariger Individuen nachweisen. Normal<br />

ist die schwarze Farbe der Haare <strong>und</strong> dem semitischen Schönheits-<br />

ideal entsprechend, wie denn der Bräutigam im Hohenliedes mit<br />

krausen Locken, „schwarz wie ein Rabe" geschildert wird, das Mäd-<br />

chen^ „schwarz aber lieblich". Rothaarige Beduinen sind in Hadhramaut<br />

nicht selten 5 <strong>und</strong> bei den Juden tritt die Erwähnung der Rot-<br />

haarigen in den ältesten Quellen auf. Esau „war rötlich", '^ ebenso<br />

David," wo Luther admoni, rothaarig, mit „bräunlich" übersetzt.<br />

Judas Ischarioth wird als typisch rothaarige Figur angesehen, obwohl<br />

das Neue Testament hiervon keine Erwähnung thut. Von den Juden<br />

in Aden sagt Pickerixg: " Some of the boys had a coarse expression<br />

' M. BfCHNER, Reise durch den Stillen Ozean. Breslau, 1878. 135.<br />

2 Zeitschrift Berl. Ges. für Erdk<strong>und</strong>e. XII. 249.<br />

3 Petermann's Mitteilungen. 1879. 2-5.<br />

• Joum. Roy. Geogr. Soc. XLVI. 44.<br />

5 Ethnolog}- of the Chinese. Transact. Ethnol. Soc. New Ser. VI. 107.<br />

^ Petf.rmann's Mitteilungen. 1883. 45.<br />

7 V. II. 3 Das. I. 5. 9 V. Wrede, Hadhramaut. 114.<br />

1° Gen. XXV. 25. " i Sam. XVI. 12. XVII. 42. " Kaces of Man. 244.

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