Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
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Die Masken. 129<br />
Vogelkopf (Specht? Rabe?) dar. Sie ist durch einen Kammerdiener<br />
des Herzogs Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Altenburg in den ersten<br />
Jahrzehnten unseres Jahrh<strong>und</strong>erts aus Rom mitgebracht worden <strong>und</strong><br />
stammt aus den Sammlungen der dortigen Jesuiten. Ihre Länge,<br />
vom Hinterkopf bis zur Schnabelspitze, beträgt 0,3 Meter, die Höhe<br />
0,135 Meter. Die Maske ist aus Mahagoniholz hergestellt, auf welchem<br />
auf einer Gr<strong>und</strong>lage von Asphalt (?) das Mosaik eingekittet<br />
ist. Letzteres besteht aus kleinen Stückchen Malachit, Türkis, Perlmutter<br />
<strong>und</strong> roter Koralle, sowie Plättchen von weißem Knochen<br />
(weißer Muschelschale?), auf denen Kreise mit einer schwarzen Masse<br />
aufgetragen sind. Die Verzierung der Maske besteht in Bändern,<br />
Reihen <strong>und</strong> Bogen, welche in ihrer Anordnung im allgemeinen der<br />
natürlichen Form des Vogelkopfes folgen. So ist die Spalte des<br />
geschlossenen Schnabels mit einem roten Bande, unterbrochen von<br />
roten <strong>und</strong> weißen Stücken, umzogen <strong>und</strong> über die Augen zieht sich<br />
ein Bogen von Malachit, der wieder von einem breiteren Bogen von<br />
Türkisen eingefaßt ist.<br />
Die nach unten <strong>und</strong> hinten zu offene Maske, so daß sie über<br />
den Kopf gestülpt werden kann, ist im Innern glatt; am hintern<br />
Ende befinden sich beiderseits zwei kleine Löcher, wohl zur Anbringung<br />
von Bändern. Es scheint als ob noch eine Art Bekrönung<br />
oder Aufsatz der Maske früher vorhanden war, dafür spricht eine<br />
glatte Erhebung am Hinterhaupte derselben. Von dem Mosaik fehlt<br />
allerdings manches, doch sieht man deutlich, daß die Ausschmückung<br />
der rechten <strong>und</strong> linken Seite gleichmäßig angeordnet war. Es ent-<br />
spricht im allgemeinen jedes Stück auf der einen Seite einem gleichen<br />
oder doch ähnlichen des anderen. Nur zwischen den beiden Augen<br />
auf der Stirn ist ein Ornament angebracht, das etwa einem Vogel-<br />
kopfe gleicht. Die fehlenden Stücke des Mosaiks waren vielleicht<br />
aus kostbarem Stoffe hergestellt <strong>und</strong> wurden später herausgebrochen,<br />
dafür zeugen die Augen, die jetzt nur die leere Holzfläche dem Be-<br />
schauer darbieten.<br />
Das ethnographische Museum zu Kopenhagen birgt im Schrank<br />
No. 33, welcher die altmexikanischen Sachen enthält, „zwei besonders<br />
seltene Masken aus Holz, mit geschUffenen Türkisen, Perlmutter <strong>und</strong><br />
Conchylien eingelegt". ' Sie sollen aus Rom stammen.<br />
An diese hölzernen mit Mosaik bedeckten Masken schließen<br />
sich die noch selteneren Mosaikschädelmasken an, bei welchen das<br />
I Steinhauer, Das kgl. ethnogr. Museum zu Kopenhagen. 1886. 22.<br />
Andree, <strong>Parallelen</strong>. N. F. 9