Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
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Die Masken. 1 25<br />
Der hintere Teil der Holzmaske ist flach, doch ist der Kopf durch<br />
ein Bündel Blätter modelliert, die durch ein Netzwerk aus Bindfaden<br />
zusammengehalten werden. Außerdem ist die " Maske noch durch<br />
mannigfache Beigaben geschmückt, die alle an derselben befestigt<br />
sind. Schöne bunte Federn sind auf dem Haupte angebracht, auf<br />
dem sich außerdem noch eine Art Tasche aus grobem Stoffe be-<br />
findet, in der eine Menge verschiedenartiger Artikel aufbewahrt wird:<br />
kleine Päckchen Bohnen <strong>und</strong> Samen, Rollen Zeug von verschiedener<br />
Farbe <strong>und</strong> Textur, kleine Bündel Wolle <strong>und</strong> Flachs, Stückchen<br />
Kupfer <strong>und</strong> Erde, sorgfältig in Hülsen eingewickelt, Federn u. s. vv.<br />
Um die Stirn herum sind lange schmale Binden gewickelt, von<br />
denen die eine weiß ist, während die anderen gewebte Figuren in<br />
glänzenden Farben zeigen. Die Enden der Binden hängen zu beiden<br />
Seiten des Gesichtes herab. An der linken Seite der Maske hängt<br />
an starken Bindfäden eine Tasche, ähnlich einem Tabaksbeutel,<br />
herab, die sechs Zoll im Quadrat hat <strong>und</strong> wie grobes Segeltuch ge-<br />
arbeitet ist; am unteren Rande ist diese Tasche mit Bindfadenfransen<br />
geschmückt. Dieser Tasche gegenüber hing von der anderen Seite<br />
der Maske ein Netz herab, welches wieder sehr verschiedenartige<br />
Dinge enthielt: eine sehr kunstlich aus Bindfaden hergestellte Schlinge<br />
Bündel von Flachs <strong>und</strong> Bindfaden; kleine Netze mit Bohnen, Samen<br />
u. dergl.; kupferne Angelhaken mit der Schnur daran, die um ein<br />
Stück Rohr gewickelt ist; hübsche Netzsenker aus dunklem Schiefer,<br />
in Kornhülsen eingewickelt. Diese Dinge waren zweifellos das Eigentum<br />
des Verstorbenen <strong>und</strong> nach den Gebräuchen seines Volkes mit<br />
ihm beigesetzt.<br />
In die Gruppe der Leichenmasken dürfen wir wohl auch die<br />
sehr interessanten Masken aus Muschelschalen rechnen, die den<br />
nordamerikanischen Mo<strong>und</strong>s entstammen. Sie sind aus sehr großen<br />
Stücken von Meeresmuscheln durch Schnitzen <strong>und</strong> Gravieren hergestellt<br />
<strong>und</strong> höchst roh <strong>und</strong> einfach in der Ausführung. Die Maske<br />
ist ein flaches, birnförmiges Schalenstück, aus dem die lange Nase<br />
flach hervortritt, Augenbrauen snid angedeutet, die Augen <strong>und</strong> der<br />
M<strong>und</strong> sind durch Löcher dargestellt. Um die Augen <strong>und</strong> den M<strong>und</strong><br />
herum ziehen sich hauiig einfache Ornamente in geraden Linien.<br />
Diese Masken sind namentlich in den Mo<strong>und</strong>s von Tenncssee häufig,<br />
doch kommen sie auch in jenen von Kentucky, Virginia, Illinois,<br />
Missouri <strong>und</strong> Arkansas gewöhnlich m;t menschlichen Überresten vor,<br />
<strong>und</strong> zwar so, daß man sie als in Verbindung mit dem Kopfe be-<br />
trachten muß. Außer den Öffnungen für die Augen sind keine an-