02.06.2013 Aufrufe

Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sympathie -Zauber. j ^<br />

In Birma lehrt die Dath-Wissenschaft, wie man seinen Feinden<br />

Harm anthun kann. Sollte derselbe z. B. einen schönen Schaum-<br />

apfelbaum (Psidium pomiferum) besitzen, so vergräbt man die Frucht<br />

eines solchen in die Erde <strong>und</strong> verbrennt sie nachher. Man ist dann<br />

sicher, daß alle Früchte an jenem Baum abfallen <strong>und</strong> nie wieder<br />

nachwachsen werden. ^<br />

Henry O. Forbes sah,^ wie auf Sumatra ein Mann sorgfältig<br />

die Abschnitzel seiner Fingernägel begrub, da dort die abergläubische<br />

Furcht herrscht, irgend einen Theil des Körpers in den Besitz eines<br />

anderen gelangen zu lassen.<br />

Um auf Amboina einen Feind zu schädigen, nimmt man dessen<br />

weggeworfenen, ausgekauten Betel, etwas Haar, ein Stückchen seines<br />

Gewandes, wohl auch das Maß seiner Fußstapfe <strong>und</strong> thut dieses<br />

in drei Bambuscylinder, Einen derselben legt man unter einen Sarg,<br />

einen begräbt man unter der Haustreppe, einen wirft man in's Meer,<br />

so stirbt unfehlbar der Mann. 3<br />

Afrikanische Beispiele. Die Einwohner von Tete am Sam-<br />

besi (Ostafrika) verbrennen oder vergraben sorgfältig ihre Haar-<br />

abschnitte, damit Feinde damit keinen Zauber treiben <strong>und</strong> ihnen<br />

Kopfschmerzen verursachen können. "* Da bei den Kaffern der Glaube<br />

besteht, daß ein übelwollender Zauberer Macht über eine Person<br />

erhält, wenn er einen Teil von deren Körper besitzt, so tragen die<br />

Knaben der Amakosa nach der Beschneidung ihre Vorhäute heim-<br />

Hch fort, um sie im Stillen zu begraben, s Aus solchem Glauben<br />

erklärt sich folgendes: Wenn der Muatajamwo in Centralafrika aus-<br />

spuckt, so kriecht ein Lakai herbei, der den allerhöchsten Speichel<br />

mit Erde zudeckt <strong>und</strong> die Erde dann mit der Hand wieder platt<br />

drückt.^ Es gehört hierher auch was Hildebrandt von den ostafri-<br />

kanischen VVanika berichtet: sie legen rohe Nachahmungen mensch-<br />

licher Gliedmaßen aus Lehm in ihre Pflanzungen <strong>und</strong> bewirken da-<br />

durch die Furcht der Diebe vor Erkrankungen der entsprechenden<br />

Körperteile. ^<br />

' Bastian, Reisen in Birma. 300.<br />

2 Wanderungen im Malayischen Archipel. Jena, 1886. II. 32.<br />

3 Riedel, Sluik- en Kroeshaarige rassen. 61.<br />

4 LrviNGSTONE, Exped. to the Zambesi. Lond., 1865. 46.<br />

5 Fritsch, Eingeborene Südafrikas. 109.<br />

6 BucHNHER in Mitt. d. deutsch-afrikan. Ges. III. 92. (i88i.)<br />

7 Zeitschrift für Ethnologie 1878. 389.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!