Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
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(«2<br />
Gemiitsäußerungen <strong>und</strong> Geberden.<br />
gekehrt wie wir machen: sie schütteln nämlich beim Bejahen den<br />
Kopf; wollen sie verneinen, so werfen sie den Kopf in die Höhe<br />
<strong>und</strong> schnalzen dabei mit der Zunge, was übrigens auch unterbleiben<br />
kann. ' Jagor berichtet uns das nämliche von den zu den dravi-<br />
dischcn Völkern gehörigen Naya-Kurumbas im Nilgirigebirge Ost-<br />
indiens: sie drücken Verneinen durch Kopfschütteln aus, wobei sie<br />
zugleich die Augen zukneifen <strong>und</strong> mit der Zunge schnalzen.^ Auf<br />
den Andamanen fand derselbe Beobachter dagegen Zustimmung <strong>und</strong><br />
Bejahung durch zwei- bis dreimaliges Nicken mit dem Kopfe <strong>und</strong><br />
abwechselndes Öffnen <strong>und</strong> Schließen der Augen ausgedrückt. 3 Die<br />
Ainos auf Jeso verneinen wie wir, sie wenden den Kopf heftig seit-<br />
lich ab, stoßen dabei aber den Zungenlaut tz aus,* was also mit<br />
dem oben erwähnten Schnalzen übereinstimmen dürfte. Und so<br />
auch bei den Hindus, wo übrigens die Zeichen für Bejahung <strong>und</strong><br />
Verneinung abwechseln. Es wird zwar zuweilen ein Nicken <strong>und</strong><br />
seitliches Schütteln, so wie wir es thun, gebraucht; eine Verneinung<br />
wird aber häufiger dadurch ausgedrückt, daß der Kopf plötzlich nach<br />
hinten <strong>und</strong> ein wenig nach der Seite geworfen <strong>und</strong> ein leichtes<br />
Schnalzen mit der Zunge ausgestoßen wird. 5<br />
In der Südsee scheinen die Zeichen für das I^ejahen übereinstimmend<br />
zu sein, denn bei den Maori wird, um die Zustimmung<br />
auszudrücken, Kinn <strong>und</strong> Kopf von unten nach oben erhoben, statt<br />
wie bei uns zu nicken^ <strong>und</strong> ebenso wirft man auf den Admiralitäts-<br />
inseln den Kopf beim Bejahen leicht in die Höhe. Die Verneinung<br />
wird aber auf diesem Archipel auf eine sehr eigentümliche Art aus-<br />
gedrückt, indem die Spitze der Nase mit dem ausgestreckten Zeige-<br />
finger der rechten Hand so berührt wird, als wollte man dieselbe<br />
abschlagen. Genügte, als die „Challenger" bei diesen Inseln war,<br />
ein angebotener Tauschgegenstand nicht, so wurde auf diese Weise<br />
der Handel abgeschlagen. Dabei findet in dem Zeichen Abwechslung<br />
statt. Ein schneller Schlag mit dem Einger an die Nasenspitze be-<br />
deutet entschiedene sofortige Verneinung, während bei Unschlüssigkeit<br />
oder Zweifel der Finger langsam <strong>und</strong> zögernd über die Nase zur<br />
Spitze hingeführt wird. 7 An der Torresstraße schütteln die Schwarzen,<br />
' Petermann, Reisen im Orient. Leipzig, i86o. I. 173.<br />
2 Verhandl. Berl. Anthropol. Ges. 1882. 230. 3 Da.selbst 1877. 61.<br />
4 JoEST daselbst 1882. 182.<br />
5 Darwin a. a. O. 282.<br />
6 Thomson, The story of New Zealand. London, 1859. ^- ^°9-<br />
7 MoSELEV im Journ. Anthropol. Instit. VL 296.