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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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AA Jagdaberglauben.<br />

letzteres ins Schießpulver, um auf der Jagd keinen Fehlschuß<br />

Wenn<br />

zu thun.<br />

Böhmisch ist noch folgendes :<br />

man sein Gewehr mit<br />

Schrot ladet, mit dem bereits ein Wild erschossen ward, so trifft<br />

man wieder. Iß ein Stück alten Käses <strong>und</strong> hauche mit dem riechenden<br />

Atem in das Rohr der Minte, so ist sie verdorben, es wird<br />

nichts damit geschossen werden. Will man das Gewehr wieder<br />

brauchbar machen, so muß man einen frisch getöteten Frosch durch<br />

den Lauf stoßen. Wenn man sich zu Weihnachten auf ein weißes<br />

Tuch stellt <strong>und</strong> in den Mond schießt, so fehlt man wahrend des<br />

folgenden Jahres nie. Am Tage Johannes des Täufers gehen die<br />

Wilddiebe vor Sonnenaufgang aus, Eisenkraut <strong>und</strong> Stabwurz zu<br />

suchen. Derjenige, welcher die beiden Pflanzen pflückt, muß nackt<br />

sein. Zu Hause kocht er sie in Essig <strong>und</strong> spült damit die Flinte<br />

aus, mit welcher er dann niemals fehlt. Der Wilddieb kann den<br />

Förster verderben, indem er eine Weidenrute schneidet <strong>und</strong> spricht:<br />

„Ich schneide dich zu meinem Gebrauche." In diese macht er einen<br />

Knoten, wenn der Jäger auf dem Anstände ist, <strong>und</strong> zieht den Knoten<br />

zu, wenn der Jäger schießt, der so verdorben wird.'<br />

Nach pommerschem Volksglauben wird der ein Freischütz, wel-<br />

cher die Hostie, die er beim ersten Abendmahl erhält, nicht ver-<br />

schluckt, sondern an einen Baum heftet <strong>und</strong> darauf schießt. Dabei<br />

wird gesprochen: „Rohr, behalte deine Glut, unsres Herrn Jesus<br />

Christus sein l^lut. So das Rohr nicht will halten, so muß das Rohr<br />

verspalten." Von da an kann man mit der Flinte alles treffen. 3<br />

Souhaiter bonne chance ä quelqu'un qui part pour la chasse ou<br />

la pcche, rendra l'une et Tautre infructueuse. Si un chasseur part<br />

pour la chasse et qu'il rencontre une femme, il fera mieux de »ester<br />

chez lui, car il ne tuera point de gibier.^<br />

Der „Angang" ist überhaupt von Wichtigkeit für den Jäger, wie<br />

dieses der französische Aberglaube zeigt. Quand on va ä la chasse, on<br />

sera heureux si Ton rencontre une femme dcbauchee, ou si Ton s'entre-<br />

tient de choses deshonnctes, ou que l'on pense ä des femmes debauchces.<br />

Et qu'au contraire Ton sera malheureux si Ton rencontre un moine.5<br />

1 Mitth. d. Vereins f. Gesch d. Deutschen in Böhmen. XVIII. 208.<br />

2 Grohman.s, Aberglauben aus Böhmen. No. 1429. 1430. 1435. i437- 1438.<br />

3 Jahn, Volkssagen aus Pommern. No. 425. Vergl. Veckenstedt, Wendische<br />

Sagen. Graz, 1830. 301. 4 Ceresole, Legendes des alpes vaudoises. 332.<br />

5 J. P. Thiers, Traite des superstitions. Paris, 1697 bei I.iebrecht, Gervasius<br />

VON TiLBÜRY. 2 2 2.

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