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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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I jg Die Masken.<br />

aus den Klauen der Bösen zu erretten suchen. Es gelingt, <strong>und</strong> der<br />

crute Erfolg wird den Dragscheds zugeschrieben, die nun in Aktion<br />

treten <strong>und</strong> die Bösen strafen wollen. Gonyan serpo (das gelbe ge-<br />

borgte Haupt) ist der erste der Dragscheds, er trägt eine große gelbe<br />

Maske. Von einem halben Dutzend Gefährten begleitet, geht er auf<br />

die Bösen los. Zu seiner Seite steht Lhamo mit einer dunklen<br />

Maske <strong>und</strong> großen Schwänzen des Yakochsen geschmückt; andere<br />

tragen rote Masken mit drei Augen, das sind die Lhachen oder<br />

mächtigen Götter; die Lhatung haben grüne Masken <strong>und</strong> hohe Baum-<br />

wollmützen, auf welche drei Augen gemalt sind. Nun beginnt der<br />

Kampf gegen die Bösen, die mit Flintenschüssen, Pfeilschüssen,<br />

Lanzen- <strong>und</strong> Steinwürfen <strong>und</strong> Prügeln behandelt werden, bis sie sich<br />

in die Löcher verkriechen. Damit endigt das Drama.<br />

Wenden wir uns nach der neuen Welt, so finden wir auch hier<br />

die Masken im Kultus. Priesterliches Zubehör waren die Masken,<br />

welche die Chibchas in C<strong>und</strong>inamarca trugen. Sie verehrten die<br />

Sonne, die einzige Gottheit, welcher sie Menschenopfer brachten.<br />

Alle fünfzehn Jahre fand das Opfer des Gueza statt ; es war dies ein<br />

Jüngling, den sie mit großer Sorgfalt erzogen, um ihm dann am<br />

Opfertage das Herz auszureißen. Die Priester waren dabei maskiert.<br />

Die einen stellten Bochica dar, dem man drei Köpfe zuschrieb; andere<br />

trugen die Embleme seiner Frau Chia, der Göttin des Mondes<br />

noch andere stellten den furchtbaren Fomagata vor, einen bösen Geist,<br />

dessen Gestalt man sich als Ungeheuer mit einem Auge, vier Ohren<br />

<strong>und</strong> sehr langem Schweife dachte <strong>und</strong> der beständig in den Lüften<br />

umherirrte.<br />

Der Tierdienst hat sich durch ganz Amerika neben dem Sonnen<strong>und</strong><br />

Gestirndienst nachweisen lassen, bei den wilden Indianern sowohl<br />

als bei den Kulturvölkern, die überall Tiere darstellen <strong>und</strong> deren<br />

Götter häufig mit Tierattributen versehen sind, welche gewöhnlich<br />

auf eine Verehrung dieser Tiere in einer dem Anthropomorphismus<br />

in entfernter Zeit vorangehenden Periode hinweisen. .Als man später<br />

die Tiere antropomorphierte, entstanden die mythischen Verwandelungen<br />

von Menschen in Tiere. Nach aztekischem Mythus wurde<br />

Jappan in einen schwarzen, das Weib, das mit ihm Umgang gehabt<br />

hatte, in einen weißen Skorpion verwandelt. In dem vatikanischen<br />

Kodex mexikanischer Hieroglyphen werden die Götter zum Teil als<br />

Tiere abgebildet. Wenn, wie aus aztekischen Hieroglyphen ebenfalls<br />

' Ausland 1872. 386. Mlllkr, Geschichte der amerikanischen Urieligionen. 433.

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