Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
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Albinos. 243<br />
Britannien) beschreibt Pi)\vi,r,r. ein Albinoweib. These persons are<br />
not uncommon in the South Seas. Die Kinder der Albinos, fügt<br />
er hinzu, seien gewöhnlich keine Albinos, sondern zeigten die dunkle<br />
Farbe der übrigen Bewohner.' Daran schließen wir, was der fran-<br />
zösische Schiffsarzt V. de Rochas über die Albinos von Neu-Kale-<br />
donien bemerkt. Er sah dort fünf Fälle, von denen einer eine Frau<br />
betraf. Diese Leute waren nicht gänzlich farblos; ihre Haare er-<br />
schienen flachsfarben <strong>und</strong> feiner als diejenigen normaler Individuen.<br />
Die Iris war schön blau. Die Haut ist von weißer Färbung <strong>und</strong> mit<br />
Flecken wie Sommersprossen bedeckt. Oft, doch nicht immer, zeigen<br />
diese Individuen eine Art Ichthyosis. Diese Albinos können vortreff-<br />
lich sehen <strong>und</strong> ertragen das Sonnenlicht sehr gut; sie stehen in<br />
bezug auf Intelligenz hinter ihren Landsleuten nicht zurück <strong>und</strong> die<br />
von ihnen erzeugten Kinder sind normal schwarz. - Danach handelt<br />
es sich hier wohl um einen niederen Grad von Albinismus <strong>und</strong> ähn-<br />
lich ist wohl der folgende Fall zu beurteilen, den A. B. Meyer im<br />
Arfak-Gebirge (N.-W. Neu-Guinea) sah. Er betraf ein sechszehnjäh-<br />
riges gut gewachsenes <strong>und</strong> ausgebildetes Mädchen. Die Haut war<br />
rosa weiß, w ie die einer Europäerin, aber mit vielen hellgelben Pig-<br />
mentflecken (Sommersprossen) behaftet. Die Haare rötlich blond,<br />
die Iris blau <strong>und</strong> starker Nystagmus vorhanden. Sie beugte nach<br />
Art der Albinos den Kopf stets herunter <strong>und</strong> beschattete die Augen.<br />
Es machte auf Mever einen durchaus eigentümlichen <strong>und</strong> nicht angenehmen<br />
Eindruck, ein junges ausgewachsenes Mädchen mit der<br />
Farbe der Europäerin ganz nackt, nur die Schamteile eben bedeckt,<br />
umherlaufen zu sehen. Die vollbusige Schöne war in der Blüte ihrer<br />
Jugend <strong>und</strong> stark umworben von Freiern, hatte aber bis dahin alle<br />
Anerbietungen ausgeschlagen; man schien den starken Kontrast ihrer<br />
Hautfärbung mit der eigenen zu lieben <strong>und</strong> sie mit keinerlei Ab-<br />
neigung zu betrachten.<br />
3 Mever fügt hinzu, daß der Vater des Mäd-<br />
chens ein echter Arfak- Papua war, der noch einen Albino- Sohn hatte.<br />
„Es dürften diese Fälle von Albinismus in dem Heiraten innerhalb<br />
der Familie oder des engeren Stammes ihren Gr<strong>und</strong> haben, jeden-<br />
falls sind sie selten, denn nirgendwo auf Neu-Guinea sah ich weiche.'-<br />
So Meyer.<br />
Otto Finsch beschreibt verschiedene „weiße Papuas" von der<br />
1 W. Powell, Wanderings in a wild country. London, 1883. 116.<br />
2 Bull. soc. d'Anlhropol. I. 402. (1860.); IL 49. (1861.)<br />
3 A. B. Meyer, Anthropol. Mitteil, über die Papuas von Xcu-Guinea. Wien, 1874.<br />
(Separatabdruck aus Mitteil. Anthropol. Ges.) 15.<br />
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