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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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I30<br />

Die Masken.<br />

Mosaik «luf die abgeschnittene Vorderhalfte eines menschlichen<br />

Schädels <strong>und</strong> Gesichtes aufgetragen ist <strong>und</strong> die Ornamentierung sich<br />

im allgemeinen den Zügen des menschlichen Gesichtes anschließt.<br />

Ein früher im herzoglichen Museum zu Braunschweig befindliches<br />

Exemplar befindet sich jetzt im Museum für Völkerk<strong>und</strong>e zu Berlin;'<br />

ein zweites in der Christysammlung des British Museum stammt aus<br />

Brügge, wohin es zur Zeit der spanischen Herrschaft gelangt sein<br />

mag. Diese Schädelmasken mit ihrem schrecklichen Anblick reprä-<br />

sentieren in ihrer Mischung von Barbarei <strong>und</strong> Kunst den ganzen<br />

Zustand Mexikos zur Zeit der Eroberung. Das in England befind-<br />

liche Exemplar schildert TvLor folgendermaßen: „Die Inkrustation<br />

von Türkismosaik ist auf der Stirn, dem Gesicht <strong>und</strong> den Kiefern<br />

eines Menschenschädels angebracht, dessen Rückseite weggeschnitten<br />

ist. damit er über das Gesicht des Götzenbildes gehängt werden<br />

konnte vermittels Lederschleifen, die noch erhalten sind; denn es<br />

war Brauch in Mexiko so die Götzen bei Staatsgelegenheiten zu<br />

maskieren. Das Türkismosaik ist durch drei breite Querbänder auf<br />

Stirn, Gesicht <strong>und</strong> Kinn unterbrochen, die aus Obsidianmosaik bestehen,<br />

welches ähnlich geschnitten <strong>und</strong> sehr schön poliert ist, doch aus<br />

größeren Stücken besteht, wie das Türkismosaik. Die Augäpfel bestehen<br />

aus Pyritknollen, welche halbkugelförmig geschliffen <strong>und</strong> fein poliert<br />

sind. Umgeben sind sie von Kreisen aus harter, weißer Muschelschale.";<br />

Bekannt sind die Mumienmasken der alten Ägypter, welche auch<br />

in diese Abteilung gehören. Ein Sohn Ramses IL, Chamus, war mit<br />

einer dicken Goldmaske bestattet, welche Mariettk auffand, <strong>und</strong> in<br />

Sakkara sind gut gearbeitete Mumienmasken aus Sykomorenholz<br />

gef<strong>und</strong>en worden. Die Augenbrauen <strong>und</strong> Augenränder sind mit<br />

Rotkupfer ausgelegt, das Holz ist mit feiner Leinwand beklebt <strong>und</strong><br />

auf einer einen halben Millimeter dicken Stuckschicht das Gesicht<br />

in Grau aufgemalt. ^^<br />

Die im Louvre befindlichen Leichenmasken, bei denen man das<br />

Gesicht des Verstorbenen wiederzugeben versuchte, sind von E. de<br />

KouGit beschrieben worden." Wie die Särge des Königs Antew dar-<br />

thun, wurden schon in der .ältesten Zeit einige dieser Masken ver-<br />

' Verhandl. Herliner Antliiopol. Ges. 1885. 201.<br />

» TyI-OR. Anahuac. 338.<br />

3 Pkrrot <strong>und</strong> CniPlEZ, Geschichte der Kunst im Altertuiue. Ägypten. Deutsclie<br />

Ausgnhe. 748. 588. — Über gohlene Masken, die den Göttcrhildern angelegt wurden.<br />

vergl. Jagor in Zeitschrift für Ethnologie. 1882. 209.<br />

4 Notice summaire des monunients cgyjitiens du Louvre. 1869. 98.

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