Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
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Die Ma>ken.<br />
heit erschien <strong>und</strong> leicht zerbröckelte; nur die Nasen, als der dickste<br />
Teil, hatten sich gut erhalten. Auf Unga fand er in einer Felsspalte,<br />
die als Begräbnisstätte gedient hatte, allein etwa fünfzig Stück solcher<br />
Nasen.<br />
Die Masken waren unter einander verschieden, doch nach einem<br />
Typus gearbeitet. Sie hatten im Mittel 26 Zoll Höhe bei 16 Zoll<br />
Breite, die Biegung eingerechnet. Alle zeigen eine breite, dicke,<br />
doch nicht abgeflachte Nase, gerade, aber nicht vorstehende Augen-<br />
brauen, dünne Lippen <strong>und</strong> großen M<strong>und</strong>, in dem kleine Holzzähne<br />
eingesetzt sind. Alle waren mit verschiedenen Farben bemalt, ge-<br />
wöhnlich schwarz <strong>und</strong> rot; Haarbündel waren eingepflockt, um den<br />
l^art anzudeuten, zuweilen auch Haare am oberen Teile der Stirn<br />
angebracht, die Nasenlöcher waren eingebohrt, die großen, flachen<br />
Ohren angesetzt <strong>und</strong> zwar weit höher, als ihre natürliche Lage erfordert,<br />
nämlich meist am oberen hinteren Winkel der IMaske. Auf<br />
den Backen waren oft verschiedene Muster leicht eingraviert oder<br />
aufgemalt. Innerhalb der Maske ging an der M<strong>und</strong>stelle von Seite<br />
zu Seite ein dünner r<strong>und</strong>er Stab, welcher mit den Zähnen festge-<br />
halten wurde, wie die Bißmarken beweisen, <strong>und</strong> zur ferneren Be-<br />
festigung diente ein über den Hinterkopf weggehendes Band.<br />
Diese Masken zeigen große Erfindungsgabe <strong>und</strong> Kunst im Schnitzen,<br />
zumal wenn wir bedenken, daß sie nur mit Stein- <strong>und</strong> Knocheninstrumenten<br />
hergestellt wurden. Verschiedene Löcher am Rande<br />
der Masken dienten dazu, steife Federn in dieselben einzusetzen, an<br />
welche man wieder kleine, lebhaft bemalte hölzerne Anhängsel an-<br />
heftete. Diese Anhängsel waren von sehr verschiedenen Formen,<br />
wie Halbmonde, Scheiben, Rauten, Blätter, Lanzen- <strong>und</strong> Pfeilspitzen<br />
gestaltet <strong>und</strong> mit einheimischen Farben rot, blau, grün <strong>und</strong> schwarz<br />
bemalt. Ähnliche bemalte Masken, nur roher in der Ausführung,<br />
wurden am Prinz-Williams-S<strong>und</strong>, also weiter nördlich, gef<strong>und</strong>en.<br />
Die Maske als Grabbeigabe findet sich auch auf der Kenaischen<br />
Halbinsel. Die Bewohner des Ortes Soonroodna verbrannten früher<br />
ihre Toten <strong>und</strong> begruben die Überreste, versehen mit Leichenbei-<br />
gaben. Dazu gehörten die alten Tanzmasken, die in der Totengrotte<br />
verwahrt wurden <strong>und</strong> als Gegenstände frommer Scheu für die Nach-<br />
' Dall a. a. i). 29. 32. Saüer-Bili.ings (Reise nach Russisch-Asien <strong>und</strong> Ame-<br />
rika. Weimar, 1803. 164. 179) erwähnt, daß die Fratzenmasken der Aleuten mit den<br />
bekannten Lippenzierraten versehen waren. Das englische Original bringt 6 Abbil-<br />
dungen. Mehr über die Leichenmasken Alaskas mit zahlreichen Abbildungen im Third<br />
annual report of the bureau of Ethnology. Washington, 1884. 137 fT.