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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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122<br />

Die Ma>ken.<br />

heit erschien <strong>und</strong> leicht zerbröckelte; nur die Nasen, als der dickste<br />

Teil, hatten sich gut erhalten. Auf Unga fand er in einer Felsspalte,<br />

die als Begräbnisstätte gedient hatte, allein etwa fünfzig Stück solcher<br />

Nasen.<br />

Die Masken waren unter einander verschieden, doch nach einem<br />

Typus gearbeitet. Sie hatten im Mittel 26 Zoll Höhe bei 16 Zoll<br />

Breite, die Biegung eingerechnet. Alle zeigen eine breite, dicke,<br />

doch nicht abgeflachte Nase, gerade, aber nicht vorstehende Augen-<br />

brauen, dünne Lippen <strong>und</strong> großen M<strong>und</strong>, in dem kleine Holzzähne<br />

eingesetzt sind. Alle waren mit verschiedenen Farben bemalt, ge-<br />

wöhnlich schwarz <strong>und</strong> rot; Haarbündel waren eingepflockt, um den<br />

l^art anzudeuten, zuweilen auch Haare am oberen Teile der Stirn<br />

angebracht, die Nasenlöcher waren eingebohrt, die großen, flachen<br />

Ohren angesetzt <strong>und</strong> zwar weit höher, als ihre natürliche Lage erfordert,<br />

nämlich meist am oberen hinteren Winkel der IMaske. Auf<br />

den Backen waren oft verschiedene Muster leicht eingraviert oder<br />

aufgemalt. Innerhalb der Maske ging an der M<strong>und</strong>stelle von Seite<br />

zu Seite ein dünner r<strong>und</strong>er Stab, welcher mit den Zähnen festge-<br />

halten wurde, wie die Bißmarken beweisen, <strong>und</strong> zur ferneren Be-<br />

festigung diente ein über den Hinterkopf weggehendes Band.<br />

Diese Masken zeigen große Erfindungsgabe <strong>und</strong> Kunst im Schnitzen,<br />

zumal wenn wir bedenken, daß sie nur mit Stein- <strong>und</strong> Knocheninstrumenten<br />

hergestellt wurden. Verschiedene Löcher am Rande<br />

der Masken dienten dazu, steife Federn in dieselben einzusetzen, an<br />

welche man wieder kleine, lebhaft bemalte hölzerne Anhängsel an-<br />

heftete. Diese Anhängsel waren von sehr verschiedenen Formen,<br />

wie Halbmonde, Scheiben, Rauten, Blätter, Lanzen- <strong>und</strong> Pfeilspitzen<br />

gestaltet <strong>und</strong> mit einheimischen Farben rot, blau, grün <strong>und</strong> schwarz<br />

bemalt. Ähnliche bemalte Masken, nur roher in der Ausführung,<br />

wurden am Prinz-Williams-S<strong>und</strong>, also weiter nördlich, gef<strong>und</strong>en.<br />

Die Maske als Grabbeigabe findet sich auch auf der Kenaischen<br />

Halbinsel. Die Bewohner des Ortes Soonroodna verbrannten früher<br />

ihre Toten <strong>und</strong> begruben die Überreste, versehen mit Leichenbei-<br />

gaben. Dazu gehörten die alten Tanzmasken, die in der Totengrotte<br />

verwahrt wurden <strong>und</strong> als Gegenstände frommer Scheu für die Nach-<br />

' Dall a. a. i). 29. 32. Saüer-Bili.ings (Reise nach Russisch-Asien <strong>und</strong> Ame-<br />

rika. Weimar, 1803. 164. 179) erwähnt, daß die Fratzenmasken der Aleuten mit den<br />

bekannten Lippenzierraten versehen waren. Das englische Original bringt 6 Abbil-<br />

dungen. Mehr über die Leichenmasken Alaskas mit zahlreichen Abbildungen im Third<br />

annual report of the bureau of Ethnology. Washington, 1884. 137 fT.

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