Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Masken. I3I<br />
goldet <strong>und</strong> mit inkrustierten Schmelzaugen versehen. Mindestens<br />
bis in die Zeit der achtzehnten Dynastie reichen die Masken aus<br />
dünnem Goldblatt zurück. Masken aus vergoldeter Kartonnage<br />
wurden zu allen Zeiten verwendet; neueren Datums sind die Masken,<br />
bei denen die Haut rosenfarbig dargestellt ist. Treten dabei fremd-<br />
artige Haarverzierungen auf, so deutet dieses auf ägyptisch-griechische<br />
Zeit. Gemalte Porträts vertreten die Masken zur Römerzeit in<br />
Ägypten.<br />
Auch von Ninive sind durch Lavard in das britische Museum<br />
zwei Masken aus dünnem Goldblech gekommen, die sehr roh hergestellt<br />
sind <strong>und</strong> zum Behufe der Befestigung an den vier Ecken<br />
durchbohrt sind. Das eine Exemplar stammt aus einem Grabe spät-<br />
römischer Zeit. ^<br />
Aus dem klassischen Altertum haben sich zahlreiche Totenmasken<br />
erhalten in Gold, Silber, Bronze, Eisen <strong>und</strong> Terrakotta,<br />
welche über das weite Gebiet der antiken Welt zerstreut aufgef<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> von Bexndorf^ zusammenfassend geschildert wurden. Es ge-<br />
hören dahin die sechs in Lebensgröße aus Goldblech getriebenen<br />
Masken, welche Schliemann in der alten Grabstätte von Mykenä auf<br />
den Schädeln der l^estatteten gef<strong>und</strong>en hat <strong>und</strong> die, trotz ihrer pri-<br />
mitiven Roheit keine Zweifel darüber aufkommen lassen, daß durch<br />
sie „ein Bildnis des Toten'' hergestellt werden sollte. Aus Goldblech<br />
getrieben <strong>und</strong> 0,224 m hoch ist eine Maske, welche in einem Tu-<br />
mulus bei Kertsch aus dem dritten Jahrh<strong>und</strong>ert stammt <strong>und</strong> die auf<br />
dem Angesicht des Toten gef<strong>und</strong>en wurde; eine weit barbarischere<br />
Goldmaske, die Vergleichungspunkte mit den von Schliemann ge-<br />
f<strong>und</strong>enen Masken darbietet, wurde der steinernen Grabkammer eines<br />
Tumulus von Olbia entnommen. Dünne aus Silber getriebene <strong>und</strong><br />
ziselierte Gesichtsmasken, jetzt im. Louvre befindlich, wurden 1836<br />
in Notre-Dame-d'Alengon bei Brissac gef<strong>und</strong>en; sie sollen „später<br />
als Caracella'^ sein. Eine aus sehr reinem Kupfer bestehende fragmentierte<br />
Gesichtsmaske stammt aus der Gegend von Luxemburg;<br />
sie wurde bei einer steinernen Aschenurne atisgegraben. Aus Bronze<br />
sind Gesichtsmasken in Gräbern von Neuvy-Pailloux (römisch-gallische<br />
Zeit) gef<strong>und</strong>en worden: eiserne sind an verschiedenen Orten bekannt.<br />
So eine solche mit Bronze plattiert von Köln. Unter den Terra-<br />
O. Benndorf, Antike Gesichtshelme <strong>und</strong> Sepiilcialmasken. Denkschriften der<br />
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philos.-historische Klasse. XXVIII. 364.<br />
(Wien, 1879.)<br />
2 A. a. O. 301 — 3-5' mit 17 Tafeln.<br />
9*