Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It
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Albinos.<br />
entwickelt <strong>und</strong> zeigen dieselbe Farbe. Die Haut bei allen diesen<br />
Albinos ist rosenfarbig; aber statt glatt <strong>und</strong> gleichmaßig wie bei<br />
den b2uropäern zu sein, ist sie runzlig <strong>und</strong> voller kleiner Sprünge<br />
am ganzen Körper, ja sie zeigt sogar Schuppen wie bei Psoriasis<br />
oder Ichthyosis. Ihre Augen enthalten nur wenig oder keinen Farb-<br />
stoff, denn die Membranen der Iris haben eine blaurosige (bleu rosee)<br />
Farbe <strong>und</strong> die Pupillen sind rubinrot. Das in dieser äquatorialen<br />
Gegend so blendende Sonnenlicht stört sie ungemein <strong>und</strong> ist die<br />
Ursache, daß sie am Tage schlecht gehen <strong>und</strong> nur mit gesenktem<br />
Kopfe. Oft sieht man sie den Unterarm oder die Hand über die<br />
Augen halten, welche stark thränen.''<br />
„Ich habe oft Fälle von partiellem Albinismus bei Gabonesen,<br />
Pahuins, Pulus <strong>und</strong> den Krumen beobachtet; allein alle diese Leute<br />
zeigten nur größere oder kleinere Partien des Körpers entfärbt, <strong>und</strong><br />
niemals die ganze Hautoberfläche. Diese Albinos müssen daher der<br />
Kategorie der scheckigen Neger zugewiesen werden."'<br />
Soviel von der Westküste. Leutnant Wissmann hebt hervor,<br />
daß er bei seiner Durchquerung Afrikas im Westen, namentlich in<br />
Angola, viele Albinos angetroffen habe, dagegen nur wenige in<br />
Zentralafrika <strong>und</strong> gar keine in Ostafrika.^ Der deutsche Reisende<br />
P. Reichard erzählt uns aber, daß er zu Gando (Ostafrika) ein zehn-<br />
jähriges Mädchen von rosa Hautfarbe getroffen habe. Die gekräu-<br />
selten Kopfhaare, die Augenbrauen <strong>und</strong> Wimpern waren gelblich-<br />
weiß, die Augen hellbraun <strong>und</strong> normal. 3<br />
Fritsch erwähnt in seinem Werke über die Eingeborenen<br />
Südafrikas keine Albinos; sie scheinen dort selten zu sein. In der<br />
Litteratur ist mir nur ein Fall aufgestoßen; es betrifft ein löjähriges<br />
von BuRCHKix beschriebenes Kaffernmädchen, welches von normalen<br />
Eltern stammte. Die Farbe ihrer Haut war wie die der hellsten<br />
P^uropäerin oder vielmehr, sagt er, sie war mehr blaßrot <strong>und</strong> weißer.<br />
Ihr l laar hatte dieselbe wollige Natur, wie das ihrer Landsmänninnen,<br />
aber es war von besonders blasser Farbe <strong>und</strong> näherte sich sehr dem<br />
Hellblonden. Ihre Züge jedoch waren die einer reinen Kafferin.''<br />
In Zentralafrika, an den großen Nilseen, treten die Albinos<br />
wieder häufiger auf. Sie sind in Unyoro nicht selten. „Doch ist<br />
' lUillelins de la sociele d' Anthropologie. 1872. 516.<br />
^ Verhandlungen der Berliner Anlhropol. Ges. 1883. 458.<br />
3 Mitteilungen der afrikanischen des. in Deutschland. III. 168. (1X82.}<br />
4 pRicii.AKiJ, Naturgeschichte des Menschenge:,chlechts. I. 278.