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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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252<br />

Albinos.<br />

entwickelt <strong>und</strong> zeigen dieselbe Farbe. Die Haut bei allen diesen<br />

Albinos ist rosenfarbig; aber statt glatt <strong>und</strong> gleichmaßig wie bei<br />

den b2uropäern zu sein, ist sie runzlig <strong>und</strong> voller kleiner Sprünge<br />

am ganzen Körper, ja sie zeigt sogar Schuppen wie bei Psoriasis<br />

oder Ichthyosis. Ihre Augen enthalten nur wenig oder keinen Farb-<br />

stoff, denn die Membranen der Iris haben eine blaurosige (bleu rosee)<br />

Farbe <strong>und</strong> die Pupillen sind rubinrot. Das in dieser äquatorialen<br />

Gegend so blendende Sonnenlicht stört sie ungemein <strong>und</strong> ist die<br />

Ursache, daß sie am Tage schlecht gehen <strong>und</strong> nur mit gesenktem<br />

Kopfe. Oft sieht man sie den Unterarm oder die Hand über die<br />

Augen halten, welche stark thränen.''<br />

„Ich habe oft Fälle von partiellem Albinismus bei Gabonesen,<br />

Pahuins, Pulus <strong>und</strong> den Krumen beobachtet; allein alle diese Leute<br />

zeigten nur größere oder kleinere Partien des Körpers entfärbt, <strong>und</strong><br />

niemals die ganze Hautoberfläche. Diese Albinos müssen daher der<br />

Kategorie der scheckigen Neger zugewiesen werden."'<br />

Soviel von der Westküste. Leutnant Wissmann hebt hervor,<br />

daß er bei seiner Durchquerung Afrikas im Westen, namentlich in<br />

Angola, viele Albinos angetroffen habe, dagegen nur wenige in<br />

Zentralafrika <strong>und</strong> gar keine in Ostafrika.^ Der deutsche Reisende<br />

P. Reichard erzählt uns aber, daß er zu Gando (Ostafrika) ein zehn-<br />

jähriges Mädchen von rosa Hautfarbe getroffen habe. Die gekräu-<br />

selten Kopfhaare, die Augenbrauen <strong>und</strong> Wimpern waren gelblich-<br />

weiß, die Augen hellbraun <strong>und</strong> normal. 3<br />

Fritsch erwähnt in seinem Werke über die Eingeborenen<br />

Südafrikas keine Albinos; sie scheinen dort selten zu sein. In der<br />

Litteratur ist mir nur ein Fall aufgestoßen; es betrifft ein löjähriges<br />

von BuRCHKix beschriebenes Kaffernmädchen, welches von normalen<br />

Eltern stammte. Die Farbe ihrer Haut war wie die der hellsten<br />

P^uropäerin oder vielmehr, sagt er, sie war mehr blaßrot <strong>und</strong> weißer.<br />

Ihr l laar hatte dieselbe wollige Natur, wie das ihrer Landsmänninnen,<br />

aber es war von besonders blasser Farbe <strong>und</strong> näherte sich sehr dem<br />

Hellblonden. Ihre Züge jedoch waren die einer reinen Kafferin.''<br />

In Zentralafrika, an den großen Nilseen, treten die Albinos<br />

wieder häufiger auf. Sie sind in Unyoro nicht selten. „Doch ist<br />

' lUillelins de la sociele d' Anthropologie. 1872. 516.<br />

^ Verhandlungen der Berliner Anlhropol. Ges. 1883. 458.<br />

3 Mitteilungen der afrikanischen des. in Deutschland. III. 168. (1X82.}<br />

4 pRicii.AKiJ, Naturgeschichte des Menschenge:,chlechts. I. 278.

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