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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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268 ^o^^ Haare.<br />

man weiß, wie leicht man sich bei Abschätzungen ohne Zahlenangaben<br />

täuscht."<br />

Bei den Lappen ist nach v, d. Horck^ die Farbe des Kopfhaares<br />

sehr verschieden^ wechselt aber vom Goldgelb <strong>und</strong> Hellblond bis<br />

zum Schwarzbraun in allen Farbenschattierungen. Pallas, der am<br />

meisten von allen Reisenden auf die Farbe der Haare bei den fin-<br />

nischen Völkern geachtet hat, sagt von den Osljaken^ sie hätten<br />

^^gemeiniglich rötliche oder in's Helle fallende Haare/' O. Finsch,<br />

der sie neuerdings am Obi studierte, fand in den physischen Ver-<br />

hältnissen dieses Volkes außerordentliche Verschiedenheit. „In einer<br />

Jurte sah ich eine Brünette mit jüdischem Typus <strong>und</strong> eine Blondine,<br />

die einen fast germanischen Gesichtsschnitt hatte. Beide waren<br />

Schwestern <strong>und</strong> zwar von denselben Eltern. Auch rothaarige, im<br />

übrigen typische Ostjaken sahen wir.''^ Bei den Wogulen, wo die<br />

schwarze Farbe der Haare die normale ist, fand Pallas wenige mit<br />

rötlichem Bart <strong>und</strong> lichten Haaren; 5 Ahlquist dagegen sagt: die<br />

Haarfarbe der Wogulen ist dunkelbraun, aber bei recht vielen findet<br />

man auch helles Haar.° Das Haar der Tscheremissen ist „blond<br />

oder gar rötlich, sonderlich der Bart.''? Das Maximum ihres Vorkommens<br />

scheinen die roten Haare bei den Wotjaken zu haben.<br />

„Kein Volk ist so reich an feuerroten Haaren als dieses. Doch sieht<br />

man auch dunkelbraune oder wohl schwärzliche, mehrenteils aber<br />

lichte Haare <strong>und</strong> wenigstens einen rötlichen Bart bei allen." ^ Unter<br />

den sibirischen Völkern müssen auch rote Haare vorkommen, wie<br />

denn dafür im Koibalischen das W'ort bozerak, im Sojotischen silje,<br />

<strong>und</strong> im Burjatischen zerde vorhanden ist.^<br />

Indogermanen. Im Kreise der indogermanischen Völker<br />

herrscht, nimmt man sie alle zusammen, immer noch die schwarze<br />

Haarfarbe vor; es schlägt aber bei den meisten Stämmen derselben,<br />

wenn auch die schwarze F'arbe der Haare die Regel ist, die blonde<br />

noch durch. So bei den Siahposch in Kafiristan, deren Gesichtszüge<br />

als europäisch geschildert werden, kommen blaue Augen <strong>und</strong> hell-<br />

' Grube, Anthropologische Untersuchungen an Esten. Dorpat, 1878. 27.<br />

2 Verhandlungen Berlii.er Anthropol. Ges. 1876. 54.<br />

3 Auszug aus Pall.\s Reisen. Frankfurt <strong>und</strong> Leipzig, 1777. III. 2.<br />

4 Bremer Verein für Xordpo'.arforschung. 1876. 642.<br />

5 Auszug. II. 69. ^ Globus. VIII. 116.<br />

7 Pallas, Auszug. III. 268. ^ Auszug. III. 259.<br />

y .\. Castrln's Koibalische Sprachlehre <strong>und</strong> desselben Burjatische Sprachlehre.<br />

St. Petersburg, 1857. s. v.

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