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Ethnographische Parallelen und Vergleiche - Centrostudirpinia.It

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Die Masken. l6l<br />

in die neueste Zeit erhalten hat <strong>und</strong> den 1851 Morgan beschrieben<br />

hat. Auf diesen Aberglauben hin bestand im Staate New-York <strong>und</strong><br />

bis Kanada hinein^ ein Geheimb<strong>und</strong>, „die Falschgcsichterbande".<br />

Aufgenommen wurden jene in den l^<strong>und</strong>, denen das Ga-go-sa oder<br />

Falschgesicht im Traume erschienen war. Es war dies ein böser Geist<br />

ohne Körper <strong>und</strong> Glieder, nur aus einem Gesicht bestehend. Bei<br />

allen Gelegenheiten, wo die Bande auftrat, trug dieselbe Masken,<br />

verschieden in Form <strong>und</strong> Farbe, aber alle häßlich. Der Beweg-<br />

gr<strong>und</strong> zu diesem B<strong>und</strong>e war die Versöhnung des Ga-go-sa, dem die<br />

Seuchen zugeschrieben wurden. Im Verfolg entwickelte sich hieraus<br />

eine Art Kontrolle über die Krankheiten <strong>und</strong> die Vorstellung, daß<br />

der B<strong>und</strong> solche heilen könne, wie denn noch 1849 der B<strong>und</strong> mas-<br />

kiert durch den Ort Tonawanda zog, um die dort herrschende<br />

Cholera zu verjagen. Dabei wurden Tänze aufgeführt.<br />

Verfolgen wir die amerikanischen Masken- <strong>und</strong> liertänze weiter<br />

nach Süden, so stoßen wir zunächst auf die Puebloindianer Neu-<br />

mexikos, bei deren alljährlich regelmäßig wiederkehrenden Festen<br />

die Maskentänze zu wahren Orgien ausarten. Die Männer tragen<br />

hohe turmförmige, mit Federn geschmückte Mützen <strong>und</strong> jeder hat<br />

sein Gesicht durch eine Art Visier aus abgeschälten Weidenstäben<br />

bedeckt. Ten Broek schreibt: „Solche abscheuliche Masken sah ich<br />

nie. Nasen sechs Zoll lang, Mäuler von Ohr zu Ohr reichend, Glotz-<br />

augen, halb so groß wie ein Hühnerei <strong>und</strong> an Stielen halb aus der<br />

Höhle heraushängend." Jeder Pueblo hat sein besonderes Tanz-<br />

kostüm. Die Männer verkleiden sich zuweilen als Elentiere mit<br />

Hörnern auf dem Kopfe, kriechen auf allen Vieren <strong>und</strong> ahmen die<br />

Bewegungen des Tieres nach; andere maskieren sich als Truthühner.''<br />

Anderer Art sind die Masken, die verwendet werden bei dem Cachina<br />

genannten Tanze der Puebloindianer von Zuni. Dieser Tanz wird<br />

nur selten getanzt <strong>und</strong> ist deshalb auch nicht häufig von Fremden<br />

beobachtet worden. <strong>It</strong> is only performed in time of great drought<br />

<strong>und</strong> auf Befehl des geistigen Oberhauptes des Volkes. Die Einzel-<br />

heiten der echt indianischen Tanzweisc mit ihrem langsamen Takte,<br />

dem Getöse der Rasseln <strong>und</strong> Trommeln können hier übergangen<br />

werden; doch ewähnt möge werden, daß die Masken wiederum mit<br />

den Tieren in Verbindung zu stehen scheinen, indem gerade die<br />

maskierten Tänzer hinten mit Fuchsschwänzen geschmückt sind.<br />

1 Morgan bei Dall, Third annual reporl of Ihe buieau of Ethnology. 144.<br />

2 Banckoft, Native races. T. 551.<br />

Andree, <strong>Parallelen</strong>. N. F. II

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